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Das starke Miteinander ist jetzt wichtiger denn je

Gefragt sind gute Ideen, flexible Leistungsbereitschaft, persönliches Engagement und Teamgeist. Einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berichten, wie die Pandemie ihren Spitalalltag akut verändert.

, 15. April 2020 um 09:35
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    Ursula Bütikofer

    Diplomierte Expertin Intensivpflege HF

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Ursula Bütikofer, Diplomierte Expertin Intensivpflege HF
«Ich arbeite seit fast 15 Jahren als Pflegefachfrau auf der Intensivstation des Lindenhofspitals. Zusätzlich zu meinem 60%-Pensum engagiere ich mich als Einsatzleiterin beim Care Team des Kantons Bern. Dabei führe ich ein Team von zwei bis drei Personen, das Angehörige, Ersthelfer und Partner nach belastenden Ereignissen betreut. Oft begleiten wir die Polizei beim Überbringen einer Todesnachricht nach Unfall oder Suizid. Ziel der psychosozialen Nothilfe ist es, Betroffene wieder handlungsfähig zu machen. In der Lindenhofgruppe haben wir für Notlagen eigene bestehende Konzepte. Sie wurden an die aktuelle Pandemie-Situation angepasst. Aufgrund meiner Erfahrung und Ausbildung als Care Giver wurde ich angefragt, bei der Umsetzung mitzuarbeiten. Unser Angebot der psychosozialen Unterstützung richtet sich an Mitarbeitende, Ärzteschaft und Angehörige. Abteilungs- und Bereichsleitungen können uns bei einem ausserordentlichen Ereignis hinzuziehen. Wir begleiten dann betroffene Personen im Gespräch mit dem Ziel, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Ich bin beeindruckt, wie schnell die Lindenhofgruppe Strategien erstellt hat, um die Corona-Krise zu bewältigen. Auf der Intensivstation bekamen wir schnell Unterstützung von Mitarbeitenden anderer Abteilungen. Ich fand die Zusammenarbeit bereichernd und spannend. Anspruchsvoll gestalten sich die Gespräche mit Angehörigen, da diese nur in Ausnahmesituationen ins Spital kommen dürfen. Der Kontakt findet via Telefongespräch und Videotelefonie statt. Ich bin unserer Leitung sehr dankbar, dass wir in den gewohnten Zeitintervallen mit Erholungsphasen arbeiten konnten.»
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    Manon Vögele

    Pflegefachfrau HF in Ausbildung

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Manon Vögele, Pflegefachfrau HF in Ausbildung
«Im März begann ich mein Abschlusssemester zur Pflegefachfrau HF in Betriebsanstellung. Es stellten sich viele Fragen, wie sich die Corona- Pandemie auf den Verlauf meiner Ausbildung auswirken wird. Auf der Abteilung konnte ich bisher wie geplant betreut werden. Da der praxisorientierte Unterricht, LTT Praxis, nicht stattfinden darf, wurde rasch eine Alternative angeboten. Die Lindenhofgruppe stellt den Studierenden ergänzend Lernpakete, eLearnings oder neu erstellte Lernaufträge zur Verfügung. So kann ich mein Fachwissen online erweitern und vertiefen. Da teilweise auf den Abteilungen nur wenige Betten belegt sind, können wir bis zu drei Mal pro Woche das Praxistraining im Schulgebäude besuchen. In Begleitung einer erfahrenen Dozentin vertiefen wir in Kleingruppen die Theorie, üben praktische Fertigkeiten oder Pflegefachgespräche. Dabei halten wir selbstverständlich die Hygienevorschriften ein. Auch unter den erschwerten Bedingungen schätze ich den lehrreichen und spannenden Austausch sehr. Voraussichtlich werde ich trotz der Pandemie meine Ausbildung wie geplant im September vollenden.»
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    Anna-Katharina Moser

    Pflegeexpertin / Fachverantwortliche Pflege Innere Medizin

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Anna-Katharina Moser, Pflegeexpertin / Fachverantwortliche Pflege Innere Medizin
«Die Corona-Pandemie stellt uns vor ungeahnte Herausforderungen. Die Hygienemassnahmen haben in einem Pandemiefall oberste Priorität im Spital. Es gilt Patientinnen und Patienten vor Übertragungen durch Spitalpersonal zu schützen. Gleichzeitig müssen wir Ansteckungen mit SARS-CoV-2 bei Mitarbeitenden verhindern, die Covid-19 Patientinnen oder Verdachtspatienten behandeln und pflegen. Ebenso wichtig ist es, unsere Vorräte an Schutzmaterial im Auge zu behalten. Mit den Schutzmaterialbeständen unseres Pandemielagers haben wir zum Glück eine vergleichsweise grosse Autonomie, zu der wir aber Sorge tragen müssen. Denn wir möchten unser Personal sowie unsere Patientinnen und Patienten auch bei zu erwartenden Nachschubengpässen noch ausreichend schützen können. Zudem ändern sich die offiziellen Vorgaben vom Bund häufig, wodurch auch wir unsere Richtlinien immer wieder anpassen müssen. Die neuen Richtlinien werfen natürlich wiederum Fragen auf … Um die neuen Herausforderungen zu meistern, haben wir schliesslich die «Task Force Hygiene» ins Leben gerufen. Diese Gruppe kümmert sich darum, Richtlinien zu justieren, die Neuerungen im Spital zu kommunizieren und das Personal entsprechend zu schulen. Ich stehe zum Beispiel zur Verfügung, um Fragen rund um unser Schutzmaterial zu beantworten und zu zeigen, wie man sorgfältig damit umgeht. Zusätzlich haben wir ein FAQ zusammengestellt, in dem sich schnell und unkompliziert Antworten auf die häufigsten Fragen finden lassen.»

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    Grazia Battaglia

    Pflegefachfrau

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Grazia Battaglia, Pflegefachfrau
«Angesichts der Corona-Pandemie fand ich es besonders wichtig und richtig, dass wir schnell eine Hotline für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingerichtet haben. Wer Symptome wie Husten, Halsweh und Fieber hat, kann sich bei uns melden und bekommt Rat. Viele nutzen diese Möglichkeit. Das Telefon steht selten still. In begründeten Fällen machen wir im Lindenhof und Sonnenhof im Notfall einen COVID-19 Abstrich. Nach ca. 24 Stunden haben wir ein Testergebnis. Es ist wichtig, dass wir schnell sind, denn wir brauchen unser medizinisches und pflegerisches Personal. Wir schicken die Mitarbeitenden nicht mit Husten und der Frage, ob es COVID-19 sein könnte, zum Dienst. Niemand muss im Ungewissen bleiben. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Darum informiert die Lindenhofgruppe uns regelmässig und umfassend. Es gibt Schutzmassnahmen, Richtlinien und Hilfestellungen. Wir werden wirklich gut unterstützt. Das starke Miteinander spüre ich jetzt ganz besonders.»
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    Rosmarie Bärtschi

    Pflegefachfrau Notfallzentrum Lindenhofspital

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Rosmarie Bärtschi, Pflegefachfrau Notfallzentrum Lindenhofspital
«Im Notfallzentrum haben wir in kurzer Zeit sehr viele Veränderungen erlebt. Einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unserem Team gehören zur Risikogruppe und dürfen zurzeit nicht arbeiten, dafür erhalten wir Unterstützung aus anderen Abteilungen. Patientinnen und Patienten teilen wir in zwei Gruppen auf: Notfälle behandeln wir im medizinischen Ambulatorium. Für Corona-Verdachtsfälle stehen uns Räumlichkeiten im Notfallzentrum zur Verfügung. Im Windfang des Notfallzentrums haben wir eine Triage-Stelle eingerichtet. Die Triage-Kriterien entscheiden, wo eine Patientin oder ein Patient behandelt wird. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Teams spielt sich langsam ein. Wir lernen viel voneinander. Ich persönlich bin beeindruckt, wie beruhigend die Mitarbeitenden aus dem OP-Team auf die Patientinnen und Patienten wirken. Diese personelle Entlastung schätzen wir, weil jetzt – unabhängig von COVID-19 - auch wieder sehr viele Notfallpatientinnen und -patienten zu uns kommen. Oft sind Sportunfälle der Grund. Leider sehen wir aber auch viele Patientinnen und Patienten mit Vorerkrankungen, die aus Furcht vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus lange gewartet haben, vorstellig zu werden. Nach wie vor ist die Angst der Menschen vor einem Corona-Infekt gross. Unterschiedliche Informationen zu COVID- 19 in den Medien sorgen für Verunsicherungen bei den Patientinnen und Patienten. Dabei sollte sich wirklich niemand scheuen, bei ernsten gesundheitlichen Problemen in den Notfall zu kommen.»


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