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Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

, 17. September 2025 um 16:17
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Auf dem richtigen Weg

In Deutschland, Österreich und der Schweiz nimmt Dedalus HealthCare eine führende Position ein, was sich zuletzt durch die Großprojekte in Ober- und Niederösterreich manifestiert. Zu den aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie den Erwartungen der Kliniken haben wir mit Dirk Müller, Director Product Management CIS4U, gesprochen.

Herr Müller, wie unterscheiden sich die etablierten KIS-Anbieter hinsichtlich der Technologie?

Dirk Müller: Im DACH-Markt sind die meisten KIS-Anbieter schon seit langen Jahren etabliert. Viele dieser Systeme wurden vor 25 bis 30 Jahren entwickelt und sind über die Jahre gewachsen. Die Systeme haben dabei unterschiedliche Evolutionsstufen durchlaufen, um mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten. Es gibt Anbieter, die ihr KIS komplett neu entwickelt haben, während andere eine schrittweise Erneuerung vollzogen haben.

Wie sieht das bei ORBIS aus?

D. Müller: Mit ORBIS U sind wir auf einem klaren Erneuerungsweg und im Vergleich zu anderen Anbietern weit vorangeschritten. Unser Fokus liegt darauf, von der klassischen Client-Server-Technologie, der Wurzeln aller KIS, in Richtung Web- und Cloud-Lösungen zu gehen. Auch unsere Kunden wünschen sich diese Evolution, da sie zunehmend flexiblere und skalierbare Lösungen suchen.

Erfüllt ORBIS U diese Anforderungen?

D. Müller: ORBIS U ist in dieser Hinsicht hervorragend aufgestellt. Obwohl wir noch nicht mit allem fertig sind, haben wir den richtigen Weg eingeschlagen. Technologisch sind wir bereit, Web-, Cloud- und mobile Lösungen zu unterstützen. Ein wichtiger Schritt war auch unsere Partnerschaft mit Amazon Web Services (AWS), um das Portfolio zu stärken und unseren Kunden zukunftssichere Lösungen anbieten zu können.

Was ist die Philosophie dahinter?

D. Müller: Bei ORBIS U stellen wir den Nutzer in den Mittelpunkt. Wir legen großen Wert auf eine exzellente User-Experience. Um diese zu gewährleisten, haben wir ein großes Team aufgebaut, das sich um die kontinuierliche Verbesserung der Nutzererfahrung kümmert. Besonders im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), des Clinical-Decision-Supports (CDS) und der Sprachunterstützung sehe ich uns deutlich vor unseren Mitbewerbern.

Was erwarten die Kunden hauptsächlich von der Evolution eines KIS?

D. Müller: Zuerst einmal muss ein KIS effiziente Behandlungsprozesse ermöglichen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Betrieb von Systemen. Kunden wünschen sich webbasierte Lösungen, da sie leichter zu betreiben sind. Bei Cloud-Lösungen müssen sich die Kliniken perspektivisch kaum noch um den Betrieb kümmern, was nicht nur Lizenzkosten spart, sondern auch enorme Kosteneinsparungen in anderen Bereichen ermöglicht. Mobile Geräte, insbesondere Tablets und manchmal auch Smartphones, werden zunehmend gefordert.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Informationssicherheit. Bei der Neuentwicklung von Krankenhaus-Informationssystemen muss sie bereits im Designprozess berücksichtigt werden. Das ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance, uns von anderen Anbietern abzuheben. Unsere bereits angesprochene Partnerschaft mit AWS ermöglicht es uns, die notwendigen Sicherheitsstandards zu integrieren und gleichzeitig Cloud-Services direkt anzupassen.

Warum ist die Zusammenarbeit mit AWS für Sie so wichtig?

D. Müller: Die Kooperation ist für uns ein essenzieller Schritt, um die Leistungsfähigkeit und Skalierbarkeit von ORBIS U zu verbessern. Wir können nun von den Cloud-Services profitieren, die AWS anbietet, und sie in unsere Lösungen integrieren. So können wir auch große Systeme extrem performant und skalierbar betreiben. Datenschutz und die Einhaltung der EU-Vorgaben sind dabei selbstverständlich eine Voraussetzung, aber mit unserem Partner sind wir für die Zukunft bestens aufgestellt.

Welche Funktionen erwarten die Kunden von einem modernen KIS?

D. Müller: Die Anforderungen haben sich in den vergangenen Jahren erheblich verändert. Die Zeiten, in denen ein KIS nur als reines Dokumentationssystem verstanden und eingesetzt wurde, sind vorbei. Heutzutage muss es ein echter Helfer für die Anwender sein. Mit Funktionen wie CDS und KI können wir den Nutzer während der Behandlung unterstützen und sogar leiten.
Auch die geforderte und zunehmende Ambulantisierung bringt neue Anforderungen mit sich. Patienten werden mehr und mehr zwischen verschiedenen Versorgungseinrichtungen wie MVZs, Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten hin- und herbewegt. Das KIS muss in der Lage sein, diese Patientenströme zu steuern und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren zu erleichtern. Dabei sind durchgängige Behandlungspfade und eine vollständige sektorübergreifende Dokumentation unerlässlich. CareBridge beispielsweise dient als Brücke zwischen verschiedenen Versorgungseinrichtungen und löst diese Herausforderung sehr gut.

Welche Veränderungen erwarten Sie im Zusammenhang mit der Ambulantisierung?

D. Müller: Die Ambulantisierung verändert die Rolle der Krankenhäuser und KIS-Anbieter. Der Trend geht zu einer stärkeren Integration der ambulanten und stationären Versorgung. Das bedeutet, dass wir mit ORBIS U sowohl stationäre als auch ambulante Behandlungsprozesse unterstützen müssen. Hierbei ist eine exzellente Usability entscheidend. Ein System muss so gestaltet sein, dass es den Arbeitsalltag der Nutzer erleichtert und gleichzeitig Spaß macht, damit sie es gerne verwenden.
Die Integration von KIS über die Krankenhausgrenzen hinaus wird zunehmend gefragt, und genau da sehen wir uns als Dedalus HealthCare gut positioniert. Für die zunehmende ambulante Versorgung können wir die Workflow-Steuerung über die Einrichtungsgrenzen hinweg unterstützen, was zunehmend erforderlich wird.

Welche Auswirkungen hat das Krankenhauszukunftsgesetz auf KIS-Anbieter?

D. Müller: Das KHZG hat die Digitalisierung in den deutschen Krankenhäusern erheblich beschleunigt. Aber das Förderprogramm war auch ein Innovationstreiber. Viele Anbieter haben ihre Systeme weiterentwickelt, um den Anforderungen des Gesetzes gerecht zu werden. Auch in diesem Jahr gab es noch viele Aufträge, die durch das KHZG initiiert waren, aber ich denke, dass diese Welle bald abflauen wird.

Wie beeinflusst die Krankenhausreform die KIS-Anbieter und die Digitalisierung?

D. Müller: Die Krankenhausreform wird zu fundamentalen Veränderungen in der Kliniklandschaft führen. Wir erwarten eine Konsolidierung kleinerer Krankenhäuser, die zu regionalen Versorgungsnetzwerken führen wird. Diese Netzwerke müssen ambulante und stationäre Versorgung miteinander integrieren und hybride Versorgungsmodelle entwickeln. Das wird zu einem enormen Druck auf etablierte KIS-Anbieter führen, ihre Systeme entsprechend auszurichten. Aber ich sehe das positiv. Druck bedeutet, dass sich die Anbieter weiterentwickeln, neue, innovative Produkte zusammen mit ihren Kunden entwickeln und sich so an die sich verändernden Marktbedingungen anpassen. Die Digitalisierung wird dabei eine zentrale Rolle spielen. Es geht nicht mehr nur darum, Daten zu dokumentieren, sondern vielmehr darum, wie KI und andere Technologien die Behandlung unterstützen und den Patienten effizient durch das Gesundheitswesen leiten.

Hat das Krankenhaus-Informationssystem vor diesem Hintergrund und angesichts der Diskussionen um offene Datenplattformen überhaupt noch eine Zukunft?

D. Müller: Ich bin der festen Überzeugung, dass das KIS auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird. Auch wenn es offene Datenplattformen gibt, die bestimmte Aufgaben übernehmen, wird ein KIS immer noch notwendig sein, um die Prozesse im Krankenhaus zu managen. Ein offenes System wie ein Clinical Data Repository (CDR) ist hilfreich, aber es löst noch nicht alle Herausforderungen. Ein KIS bringt die Prozessintelligenz mit, die notwendig ist, um die Arbeitsabläufe effizient zu steuern.

Wird es an dieser Stelle zu einem Zusammenwirken kommen?

D. Müller: Das KIS der Zukunft könnte durchaus mit offenen Datenplattformen wie CDRs zusammenarbeiten, aber es bleibt notwendig, die Prozesse zu steuern und alle relevanten Daten zu integrieren. Ein gut integriertes KIS ist immer noch die bessere Wahl, da es alle relevanten Daten kennt und sie zur Unterstützung der Nutzer verwenden kann.

Wie sieht Ihrer Meinung nach die Versorgung der Zukunft aus?

D. Müller: Die Versorgung der Zukunft wird stark regionalisiert sein. Große Versorger werden zu zentralen Akteuren in regionalen Netzwerken, die sowohl allgemein- als auch spezialmedizinische Versorgung anbieten. Diese regionalen Strukturen werden durch die Zusammenarbeit verschiedener Einrichtungen entstehen, und das erfordert ein System, das einen Master-Patient-Index für die gesamte Region bereitstellt. Zudem wird es immer wichtiger, dass Krankenhaus-Informationssysteme cloudbasierte Lösungen integrieren und die Vorteile von KI und Machine Learning in den klinischen Entscheidungsprozess einfließen lassen. Ein interoperables System, das sektorenübergreifende Versorgungspfade und Dokumentation unterstützt, wird unverzichtbar sein.

Was bedeutet das für die KIS-Anbieter?

D. Müller: Wir stehen vor einer spannenden Zukunft, in der technologische Innovationen wie Cloud, KI und Interoperabilität eine zentrale Rolle spielen werden. ORBIS U hat sich mit seiner zukunftsorientierten Technologie und Partnerschaften wie mit AWS gut aufgestellt, um den Anforderungen der Digitalisierung und der Krankenhausreform gerecht zu werden. Veränderung und Innovation sind dabei wichtige Triebkräfte, um die Gesundheitsversorgung effizienter und patientenzentrierter zu gestalten.
Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch, Herr Müller.

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