Der Zürcher Regierungsrat wird die Anzahl Studienplätze für die Medizin an der Universität Zürich im Jahr 2026/27 nicht erhöhen – entgegen der Forderung des Kantonsrats nach einer «drastischen Erhöhung».
Wie der Regierungsrat am Donnerstag
mitteilte, sollen im nächsten Sommer wie in diesem Jahr 380 Studentinnen und Studenten neu an der Medizinischen Fakultät beginnen. Davon entfallen 50 Plätze auf die Zahnmedizin, 90 auf die Veterinärmedizin.
Für die Masterstudiengänge ab 2029/30 legt der Regierungsrat ebenfalls unverändert 393 Plätze für die Humanmedizin, 70 für die Veterinärmedizin und 41 für die Zahnmedizin fest. 40 Plätze der Humanmedizin sind für gemeinsame Masterstudiengänge mit den Universitäten Luzern und St. Gallen vorgesehen, 20 für die Chiropraktik.
Numerus Clausus
Erst im Frühling 2026 wird entschieden, ob vor Studienbeginn der Numerus Clausus nötig ist. Zwar beschloss das nationale Parlament 2024 die
Abschaffung des Numerus Clausus per Motion, doch der Regierungsrat betonte, dass dies keine Auswirkungen auf die kantonalen Universitäten habe: «Der Bund verfügt in diesem Bereich über keine Kompetenzen», hiess es.
Eine weitere Forderung des Kantonsrats, bis 2028
500 neue Studienplätze zu schaffen, wurde bislang nicht umgesetzt. Der Regierungsrat hat jedoch noch Zeit bis November, um dem Kantonsrat einen Bericht zu diesem Postulat vorzulegen.
Wo es Studienplätze gibt, siedeln sich mehr Ärzte an: Das zeigen Daten aus Deutschland. Der sogenannte Klebeeffekt könnte zum Argument für Investitionen in Medizin-Fakultäten werden.