Der Entscheid war sonnenklar: Mit 149 zu 0 Stimmen nahm der Grosse Rat von Bern
eine Motion an, die zusätzliche Studienplätze für Humanmedizin verlangt. Damit muss der Regierungsrat Massnahmen ergreifen, damit mehr Ärztinnen und Ärzte an der Universität Bern ausgebildet werden können.
Denn ebenfalls als Motion angenommen wurde die Forderung, dass der Kanton Baumassnahmen priorisiert, die nötig werden, um bald Platz für zusätzliche Medizinstudenten zu schaffen. Hier stimmten 95 Kantonsparlamentarier zu – 50 waren dagegen.
In einem weiteren Schritt angenommen und an die Kantonsregierung weitergereicht wurde die Motion, welche die Förderung von Lehransätzen und Massnahmen verlangt, damit die Medizinstudenten verstärkt unterversorgte Fachrichtungen bevorzugen.
Bern tut was
Die Universität Bern hatte die Anzahl Medizin-Plätze im ersten Studienjahr zuletzt 2017 von 220 auf 320 erhöht. 2022 folgte eine weitere Steigerung auf 335 pro Jahr. Dies führte auch dazu, dass die Universität heute an Kapazitätsgrenzen steht; ein Teil der Lehre geschieht in Provisorien. «Die geplanten Gebäude (z. B. Ausbildungsgebäude Medizin auf dem Insel-Campus) müssen möglichst zeitnah erstellt werden», heisst es nun im Motionstext.
Eine konkrete Zahl an zusätzlichen Stellen legt der Vorstoss allerdings nicht fest.
Die Kantonsregierung hatte sich im Vorfeld vorsichtig-positiv geäussert. Sie verwies auf die finanzielle Belastung durch die notwendigen Ausbauten; und sie erinnerte daran, dass Bern in den letzten Jahren im nationalen Vergleich die grössten Ausbauschritte für Medizinstudierende unternommen hatten. Der Regierungsrat hätte es daher vorgezogen, wenn das Anliegen lediglich in der Form eines (weniger zwingenden) Postulats überwiesen worden wäre.