Einstimmig: Zürich soll Medizin-Studienplätze massiv ausbauen

Der Kantonsrat beauftragt die Regierung, zu berechnen, wie 500 zusätzliche Plätze geschaffen werden könnten.

, 18. November 2024 um 09:34
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Braucht wohl bald mehr Plätze: Campus Irchel der Universität Zürich  |  Bild: UZH Kommunikation
Das Zürcher Kantonsparlament hat ein dringliches Postulat des Arztes und Mitte-Politikers Josef Widler diskussionslos überwiesen. Die Forderung: Der Regierungsrat soll die finanziellen, personellen und infrastrukturellen Mittel berechnen, um bis 2028 die Anzahl der Studienplätze für Humanmedizin um 500 zu erhöhen.
Widler hatte seine Forderung gemeinsam mit Vertretern von GLP, FDP, SP und SVP eingereicht. Insgesamt 98 Mitglieder des 180-köpfigen Kantonsrats hatten das Postulat unterzeichnet. Von daher war das diskussionslose Resultat zu erwarten gewesen.
Die Politiker hatten in ihrer Eingabe vorgerechnet, dass letztes Jahr 3'975 Personen abgewiesen wurden, die sich um einen Medizin-Studienplatz beworben hatten. «Unter den Abgewiesenen sind über 500 Bewerberinnen und Bewerber, die die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Abschluss des Studiums erfüllen und den Arztberuf erfolgreich ausüben könnten» – so die Erklärung, die auch zur angestrebten Zahl der zusätzlichen Studienplätze führt.
Ob die nun verlangten Berechnungen am Ende auch zur entsprechenden Umsetzung führen, ist noch offen. Ein Zuwachs um 500 Humanmedizin-Studienplätze wäre ein gewaltiger Schritt für die Universität Zürich. Derzeit liegt die Aufnahmekapazität der Medizinischen Fakultät für das erste Studienjahr der Bachelorstudiengänge in Humanmedizin (einschliesslich Chiropraktik) bei 380 Studienplätzen. Hinzu kommen 50 Plätze für die Zahnmedizin.
  • Das Ende des Numerus Clausus ist beschlossen. Trotz Widerstand von Bundesrat Guy Parmelin setzt das Parlament auf eine Alternative zum NC für angehende Schweizer Ärzte.
  • Ein Test soll sagen, ob jemand das Talent zum Arzt hat. Die Universität Heidelberg will auf neue Weise vor Studienbeginn sicherstellen, dass angehende Ärzte auch sozial kompetent sind.

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