Es gibt drei Universitäts-Ranglisten, die global Beachtung finden. Da ist erstens das
Times Higher Education World University Ranking, hervorgegangen aus der britischen «Times». Da ist zweitens das
QS-Ranking. Und da ist drittens, in der Fachwelt genauso respektiert, das
Shanghai Ranking: Dieser Fitnesswettbewerb, offiziell «Acacemic ranking of World Universities» genannt, wird seit 2009 von der Uni Schanghai erarbeitet.
Auf den ersten drei Plätzen finden sich dort dieses Jahr die Universitäten von Harvard und Stanford sowie das Massachusetts Institute of Technology MIT.
Das war bereits bekannt. Jetzt haben die chinesischen Analysten ihre Resultate aber auch nach Fachgebieten aufgeschlüsselt. Und im Bereich der Medizin gelangten dabei die fünf US-Institutionen Harvard, University of Pennsylvania, University of California San Francisco, University of Texas MD Anderson sowie Johns Hopkins University auf die Spitzenplätze.
Danach folgt mit der Universität Cambridge die erste Adresse in Europa. Als beste nicht-angelsächsische Medizin-Hochschule wird die Universität Hong Kong eingestuft: Rang 15. Die Universität Heidelberg kommt als erste kontinentaleuropäische (und deutschsprachige) Medizin-Schule auf Rang 18. Die Université Paris Cité, Rang 32, ist die höchsbewertete französischsprachige Medizin-Fakultät.
Unter den Schweizer Medizin-Hochschulen wird die
Universität Bern am besten eingestuft: Sie findet sich in der (nicht weiter aufgeschlüsselten) Kategorie der Plätze 76-100. Dies ist insofern bemerkenswert, als das Berner Unispital bei den internationalen Rankings der Spitäler gern tiefer klassifiziert wird als die anderen vier Schweizer Universitäts-Krankenhäuser
(mehr, mehr).Im Vergleich zu den übrigen Schweizer Unispitälern punkten die Berner insbesondere bei Indikatoren des akademischen Rufs, beispielsweise bei den internationalen Auszeichnungen oder bei der Anzahl vielzitierter Forscherinnen und Forscher.
Nach Bern folgen – in dieser Reihenfolge – die Universität Basel, die Universität Genf, die Universität Lausanne und die Universität Zürich; sie befinden sich allesamt in der Kategorie der Plätze 101 bis 150.
Die Uni Basel schneidet bei der internationalen Zusammenarbeit etwas besser ab, während die Uni Zürich in der Kategorie der Forschungsergebnisse unter den hiesigen Medizin-Unis herausragt.
Insgesamt sechs Kriteriengruppen beachteten die chinesischen Wissenschaftler – beispielsweise die Erfolge der Alumni, die Awards der Universitätsvertreter oder die Menge der Zitierungen in anerkannten Publikationen.
Zahnmedizin, Pflegewissenschaften
Die Universität Bern fällt aber noch besonders auf: Sie schafft eine herausragende Platzierung in der Zahnmedizin, nämlich Rang vier – nach der University of Michigan in Ann Arbor, dem King’s College in London sowie der Harvard University.
Im Fachbereich der Pflegewissenschaften fanden die Uni Basel (Kategorie 101-150) und die Uni Lausanne (101-200) Erwähnung.
In der Pharmazie kamen die ETH Zürich sowie die Universitäten in Basel und Bern in die Gruppe der Plätze 76 bis 100.
Auf den ersten Blick mögen die Einstufungen der Schweizer Medizin-Universitäten eher bescheiden erscheinen. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass es weltweit
etwa 3’500 bis 4’000 staatlich anerkannte Medizin-Hochschulen beziehungsweise -Fakultäten gibt.
- Die besten Medizin-Universitäten der Welt. Im «QS World University Ranking» erscheint die ETH als beste Schweizer Life-Sciences-Hochschule, und in der Zahnmedizin landen gleich zwei Schweizer Unis in den Top Ten. Immerhin.