MeineImpfungen.ch: Endlich gibt es die Daten zurück

Ab sofort und bis zum 30. Juni können die Impfdaten heruntergeladen werden.

, 29. April 2024 um 16:09
image
Foto: Markus Winkler / Unsplash
Das Debakel um Meineimpfungen.ch kommt endlich zu einem Ende. Wie die Stammgemeinschaft eHealth Aargau in ihrer heutigen Mitteilung schreibt, bekommen ehemalige Nutzerinnen und Nutzer des elektronischen Impfbüchleins ihre Daten zurück.
Seit heute können diese entweder als Datei heruntergeladen oder direkt ins elektronische Patientendossier übermittelt werden. Wer seine Daten nicht mehr braucht, kann diese auch vernichten.
Die Datenrückgabe ist zeitlich auf den 30. Juni 2024 begrenzt, per 1. Juli 2024 werden sie endgültig gelöscht, so die Mitteilung.
In den nächsten Wochen werden rund 200'000 ehemaligen Nutzerinnen und Nutzer von Meineimpfungen.ch von der Stammgemeinschaft eHealth Aargau (Stehag) per Mail kontaktiert. Der Zugriff zur Plattform könne nur gewährt werden, wenn die bei der Anmeldung angegebenen Personendaten mit den Daten der AHV-Nummer der Nutzerinnen und Nutzer übereinstimmen, heisst es weiter.
Ursprünglich existierten rund 400'000 Datensätze, wovon die Hälfte bereits gelöscht wurde, wie Projektleiter Arthur Immer von eHealth Aargau erklärt. Dies geschah bei Angaben, die nicht eindeutig einer Person zugeordnet werden konnten, ebenso bei falsch erfassten Impfdaten.

Rückblick

Die Plattform Meineimpfungen.ch wurde im März 2021 wegen schwerwiegender Sicherheitsmängel vom Netz genommen, später wurde die Stiftung liquidiert. Das Online-Magazin Republik zeigte damals auf, wie man auf vergleichsweise einfache Art zu sensiblen Gesundheitsdaten Dritter kommt.
Zurück blieb eine Frage: Wohin mit den Impfdaten der mittlerweile rund 400'000 Schweizerinnen und Schweizer, die sich auf der Plattform registriert haben?
Im Juni 2022 unterzeichneten die Stehag, der Kanton Aargau und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine Vereinbarung, mit einem Plan zu einer möglichen Rettung der Daten von Meineimpfungen.ch.
Die Stammgemeinschaft eHealth Aargau arbeitet seit Mai 2023 an der Rettung der Impfdaten. Finanziert wird die Aktion je zur Hälfte vom Bundesamt für Gesundheit und von 23 Kantonen.
Mehr dazu:
MeineImpfungen.ch: Datenrückgabe jetzt wohl ab März«Stümperhaft»: Meineimpfungen verschickt unverschlüsselte Impfdaten

  • Impfung
  • BAG
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

VSAO zu Verzögerungen bei Zulassung: «Fast ein Deja-Vu»

Weil das BAG mit der Anerkennung ausländischer Ärztinnen und Ärzte nicht hinterherkommt, geraten Spitäler unter Druck. Nun kritisiert auch der VSAO die Zustände.

image

Chefarzt blockiert, Spital unter Druck – das BAG im Bürokratie-Koma

Das Bundesamt für Gesundheit braucht Monate, um ausländische Ärzte zuzulassen. Der Verband Zürcher Krankenhäuser schlägt Alarm.

image

BAG-Vizedirektor Thomas Christen tritt zurück

Nach neun Jahren verlässt Thomas Christen das Bundesamt für Gesundheit – Nachfolge wird ausgeschrieben.

image

Keine Franchise mehr für Impfungen: Kassen sind skeptisch

Ab nächstem Jahr müssen die Krankenversicherungen mehr Kosten übernehmen. Unter anderem fürs Impfen.

image

Impfskepsis in der Pflege: Selbsterfahrung ist wichtig, Social Media unwichtig

Eine Umfrage in Finnland beleuchtet die Einstellung von Pflegekräften zu Covid- und Grippe-Impfungen – und zeigt, wo Kampagnen ansetzen könnten.

image

Eine Impfung gegen Grippe und Covid-19 gleichzeitig

In einer Studie mit über 8’000 Probanden zeigte ein mRNA-Kombi-Wirkstoff eine gleichwertige oder überlegene Wirkung gegenüber den Standardimpfungen.

Vom gleichen Autor

image

Hospital at Home: Zürcher Vorreiter ziehen Bilanz

Das Spital Zollikerberg und die Hospital at Home AG haben bislang 750 Patienten zu Hause behandelt. Die Ergebnisse sind positiv, die langfristige Finanzierung bleibt jedoch ungewiss.

image

Nach Nullrunde: KSA, KSB und PDGA erhöhen Löhne 2026

Die Angestellten der Kantonsspitäler Aarau und Baden sowie der Psychiatrischen Dienste Aargau erhalten 2026 wieder mehr Lohn. Die Lohnsumme wird um 1,2 Prozent erhöht.

image

Zwei Professoren für Palliative Care am Bethesda Spital

Am Bethesda Spital Basel arbeiten erstmals zwei Professoren der Palliative Care Seite an Seite: Christopher Böhlke wurde zum Titularprofessor der Universität Basel ernannt und ergänzt damit das Team um Chefarzt Jan Gärtner.