VSAO zu Verzögerungen bei Zulassung: «Fast ein Deja-Vu»

Weil das BAG mit der Anerkennung ausländischer Ärztinnen und Ärzte nicht hinterherkommt, geraten Spitäler unter Druck. Nun kritisiert auch der VSAO die Zustände.

, 8. August 2025 um 08:28
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Die Zulassungsanträge stapeln sich beim BAG. Symbolbild: Wesley Tingey on Unsplash
Wegen massiver Verzögerungen bei der Zulassung ausländischer Ärztinnen und Ärzte schlägt nun auch der Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO) Alarm: Der bürokratische Rückstau beim BAG verschärfe die personellen Engpässe im Gesundheitswesen – und treffe direkt das bestehende medizinische Personal.
In einem Linkedin-Beitrag kritisiert der Verband die monatelangen Wartezeiten, die aktuell bis zu sechs Monate betragen können: «Geplante Stellenprozente fallen weg, da die Ärzt:innen nicht arbeiten können. Das führt dazu, dass die Arbeit vom bestehenden Team aus Ärzt:innen und Pflege getragen werden muss», so der VSAO.
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Im Durchschnitt werden pro Jahr seit 2021 3’721 EU/EFTA-Diplome in der Schweiz anerkannt. Quelle: Medizinalberufekommission.
Im Gespräch mit Medinside unterstreicht Philipp Thüler, stellvertretender Geschäftsführer und Leiter Politik & Kommunikation des VSAO, dass es dem Verband vor allem um die Auswirkungen auf die tägliche Versorgung und das Personal am Patientenbett gehe: «Wenn eine Stelle nicht besetzt werden kann, weil eine Anerkennung fehlt, ist das eine zusätzliche Belastung, die in einer ohnehin angespannten Lage einfach nicht hilft.» .

BAG: Alle Gesuche werden nach Eingang abgearbeitet

Das BAG verweist auf Anfrage von Medinside auf seine Stellungnahme. Dort liest man als Gründe für die «unbefriedigende Situation»: Personelle Ausfälle und Verzögerungen bei der Digitalisierung. Dringende Gesuche früher zu bearbeiten, scheint keine Option: «Im Sinne der Gleichbehandlung müssen wir die Gesuche weiterhin nach Eingang abarbeiten und können einzelne Gesundheitsanbieter nicht bevorzugt behandeln», so das BAG. Immerhin würden nun neue Mitarbeitende eingearbeitet und «mit Hochdruck» an der Umsetzung digitaler Abläufe gearbeitet. Ziel sei es, bis Ende Jahr die Bearbeitungszeit der Gesuche auf maximal drei Monate zu verkürzen.
Für den VSAO ist es wichtig, dass die Wartefristen bald sinken. Bis dahin bleibt die Situation angespannt: «Der Rückstau sorgt für zusätzliche Belastungen für das Gesundheitspersonal, die unnötig sind und sich negativ auf das ganze System auswirken.»
Der VSAO fordert seit Langem bessere Arbeitsbedingungen, weniger Bürokratie und eine stärkere Vereinbarkeit von Arztberuf und Privatleben. Der aktuelle Zulassungsstau ist aus Sicht des Verbands ein weiteres Beispiel dafür, wie sich strukturelle Defizite direkt auf die Arbeitsbedingungen des medizinischen Personals auswirken.
  • SIWF: Ärzte fordern Ende des «Geduldsspiels» bei Weiterbildungstiteln. Der VSAO fordert vom SIWF klare Transparenz und einen Plan zur Verkürzung der Wartezeiten bei Weiterbildungstiteln.

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