Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

, 28. Juni 2024 um 10:21
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Das Spital in Thusis  |  Bild: PD
Die Delegierten der Stiftung Gesundheit Mittelbünden werden im Herbst 2024 über die strategische Ausrichtung und die Angebotspalette des Spitals Thusis entscheiden. Das Krankenhaus schreibt seit Jahren hohe Defizite, im vergangenen Jahr betrug der Fehlbetrag 8,2 Millionen Franken. Budgetiert gewesen war ein Minus von knapp 2 Millionen. Im Vorjahr 2022 hatte der Verlust noch knapp 5 Millionen betragen.
Im März wurde bekannt, dass eine «Taskforce Sanierung» ihre Arbeit aufgenommen hat, geleitet von Sandro Pirovino, zuvor Chef der Ambulanten Dienste. Das Gremium arbeitet insbesondere daran, die Effizienz des Gesundheitssystems zu steigern, wobei auch die Angebotsstrategie kritisch hinterfragt werden soll: Ein Ziel ist etwa die Steigerung des Ertrags durch Tariferhöhungen und weitere Massnahmen; ein anderes Ziel ist die Senkung des Aufwands durch Stellenplanoptimierung oder Vertragsverhandlungen, um die Sachkosten zu senken.
Bei einer Delegiertenversammlung in dieser Woche stellte die Stiftungsleitung nun weitere Leitplanken auf dem Weg zur Gesundung vor. «Für uns steht dabei im Fokus, Lösungen zu finden, um eine finanziell tragbare medizinische Grundversorgung für die Region zu gewährleisten und für das Personal eine attraktive Arbeitgeberin zu sein», sagte Stiftungsratspräsident Christian Rathgeb.
Experten von PwC präsentierten den Delegierten verschiedene Zukunftsszenarien. Die Varianten reichten von einer Weiterentwicklung des Spitals bis hin zu Formen eines ambulanten Gesundheits- und Notfallzentrums. «Je nach Variante müssten allfällige Personalfragen sorgfältig geklärt und Massnahmen professionell begleitet werden», sagt Christian Rathgeb.

Kanton soll helfen

Zugleich zeigten Vertreter des Kantonsspital Graubünden auf, dass neben den bereits bestehenden Kooperationen weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit bestehen, etwa im Bereich Rettungswesen und Geburtshilfe.
Nun sollen die Delegierten im Herbst 2024 über das weitere Vorgehen entscheiden. «Wir werden die Zeit nutzen, um die verschiedenen Varianten sorgfältig zu prüfen, damit die Trägergemeinden die bestmögliche Entscheidung für die Zukunft der Gesundheitsversorgung in der Region treffen können.» Dabei erwarte die Gesundheit Mittelbünden von der Kantonsregierung und vom Grossen Rat Unterstützung. «Auch von Seiten der Versicherer wird erwartet, dass die Tarife umgehend der Teuerung angepasst werden», so Rathgeb.
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Akutspitäler in Graubünden  |  Bild: Google Earth / Medinside

  • Spital Oberengadin benötigt dringend Finanzspritze: Letztes Jahr erlitt die SGO einen Verlust von mehr als 5 Millionen Franken.
  • Center da sandà Engiadina Bassa: Höherer Jahresverlust.

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