Spital Thusis: Grosses Defizit – Taskforce eingesetzt

Letztes Jahr lag der Verlust der Trägerstiftung Gesundheit Mittelbünden massiv über Budget.

, 28. März 2024 um 06:59
image
Das Spital Thusis  |  Bild: PD
Dass es auch 2023 ein Defizit geben wird, war erwartet worden. Die Leitung von Gesundheit Mittelbünden meldete bereits im Frühherbst eine angespannte Lage – und kündigte ein Sanierungsprogramm an.
Nun vermeldet die Stiftung – zu der insbesondere das Spital Thusis gehört – einen Jahresverlust von satten 8,2 Millionen Franken. Budgetiert gewesen war ein Minus von knapp 2 Millionen. Im Vorjahr hatte der Verlust noch knapp 5 Millionen betragen.
Die Stiftungsleitung unter Präsident Christian Rathgeb und CEO Marco Oesch erklärt die Entwicklung hin immer röteren Zahlen mit einer «Vielzahl von betrieblichen Problemen und systemischen Einflüssen». Konkret genannt werden etwa die Teuerung bei den Sachkosten, die stagnierenden Tarife im Gesundheitswesen und der Fachkräftemangel.
Fürs Jahr 2024 sieht das Budget nun einen Verlust von 5,3 Millionen Franken vor, wobei das Spital knapp 4,9 Millionen Franken und die Spitex 0,3 Millionen Franken ausmachen dürften. Die übrigen Betriebe – darunter zwei Praxen und der Rettungsdienst – sollen eine ausgeglichene Bilanz erreichen.
Die Probleme wurden am Mittwoch in einer Eignerkonferenz diskutiert. Bei dieser Gelegenheit wird auch bekannt, dass eine «Taskforce Sanierung» ihre Arbeit aufgenommen hat, geleitet von Sandro Pirovino, zuvor Chef der Ambulanten Dienste.
Die Taskforce arbeitet insbesondere daran, die Effizienz des Gesundheitssystems zu steigern, wobei die Angebotsstrategie kritisch hinterfragt werde: Ziele seien etwa die Steigerung des Ertrags durch Tariferhöhungen und weitere Massnahmen, ferner die Senkung des Aufwands durch Stellenplanoptimierung oder Vertragsverhandlungen, um die Sachkosten zu reduzieren.
«Die Gesundheit Mittelbünden ist entschlossen, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und weiterhin eine moderne Gesundheitsversorgung gemäss den kantonalen Vorgaben anzubieten», so die Mitteilung: «Der Stiftungsrat, die Geschäftsleitung und die Mitarbeitenden sind motiviert, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen und den Bedürfnissen der Bevölkerung und der Gäste gerecht zu werden.»
  • Spital Oberengadin benötigt dringend Finanzspritze: Letztes Jahr erlitt die SGO einen Verlust von mehr als 5 Millionen Franken.


  • spital
  • spital thusis
  • Spitalkrise
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

image

Spital Lachen bricht Neubau-Projekt ab

Nun soll saniert statt neu gebaut werden – aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Flexibilität.

image

Spitalzentrum Biel: Sehr rote Zahlen wegen Sonderabschreiber

Andererseits war 2023 ein Wachstumsjahr für die SZB-Gruppe, es gab einen Rekordwert bei den Patientenzahlen. Und die dynamische Entwicklung setze sich 2024 fort.

Vom gleichen Autor

image

FDA bewilligt weiteres Alzheimer-Medikament

Kisunla brachte bei Patienten im Frühstadium offenbar signifikante Verbesserungen. In den USA wird die Behandlung rund 30'000 Franken pro Jahr kosten.

image

Gesucht: 14'700 Profis für das Gesundheitswesen

In der Schweiz waren in den letzten Monaten etwas weniger Stellen offen als zu Jahresbeginn – sogar im Gesundheitsbereich. Ausnahme: die Ärzte.

image

Spital Männedorf: Vier Kaderärzte machen sich selbständig

Ein Orthopäden-Team gründet eine eigene Praxis und wird vermehrt in der Rosenklinik Rapperswil tätig sein.