Im Luzerner Kantonsspital (Luks) müssen die Patienten bei der Anmeldung offenbar schon seit längerem angeben, ob sie privat, halbprivat oder allgemein versichert sind, auch im Notfall. Eine Patientin empört sich auf dem Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) darüber und schreibt:
Freie Termine je nach Versicherungsstatus?
Und sie ist nicht die Einzige, die sich darüber beklagt: Andere, auch im Gesundheitswesen bekannte Persönlichkeiten, schreiben «Ist das echt?» «Unglaublich» oder «Absolute Frechheit». Ein anderer meint, das sei nur «eine Vorschau, auf was noch kommen wird in Zukunft.» «Zum Glück haben wir keine Zweiklassenmedizin», ergänzt ein anderer.
Ein weiterer Nutzer schreibt, dass ihn das an seinen CT-Termin erinnere: «Anmeldung in Luzern: «Wir haben in zwei Monaten einen freien Termin». Er: «Ich bin halbprivat versichert». Anmeldung: «Oh, ich sehe da doch noch einen freien Termin am nächsten Dienstag».
Pflegeverband schaltet sich ein
Sogar ein kantonaler Pflegeverband meldet sich zu Wort und hält fest: «Das braucht eine geharnischte Reaktion. Schliesslich werden die Institutionen durch öffentliche (unser aller) Gelder finanziert und dürfen mit sowas auf keinen Fall ungestraft davonkommen.»
Und auch ein Halbprivatversicherter meint, dass er zwar halbprivat versichert sei, aber diesen Kasten am liebsten verschrotten würde. «Er schafft Ungleichheit auf Knopfdruck. Die Fallpriorität müsste das Wartekriterium sein.» Die Zuordnung privat und halbprivat sollte erst nach der Aufnahmevisite erfolgen.
Selektion sei nicht in Ordnung
Für einen anderen Nutzer kann es in der Notaufnahme letztlich nur ein Kriterium geben: Wer muss am dringendsten behandelt werden. Alles andere sei moralisch nicht vertretbar. Und für die Verfasserin der Kurznachricht ist nach der Diskussion auf Twitter/X klar: «Zum allerletzten mal! Auch NACH einer Triage, innerhalb der GLEICHEN Dringlichkeit ist diese Selektion nicht in Ordnung, denn es bestimmt danach die Reihenfolge der Behandlung!»