Was das Luzerner Kantonsspital über das ominöse Gerät sagt

Das Luzerner Kantonsspital wehrt sich gegen den Vorwurf der Zweiklassenmedizin. Es betont, dass der Versicherungsstatus beim «Ticketsystem» keine Rolle spiele.

, 4. September 2023 um 08:00
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Blick in ein Excellence-Zimmer des Luzerner Kantonsspitals. | zvg
Auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) ist derzeit eine Online-Diskussion über ein Gerät im Gange, das im Luzerner Kantonsspital (Luks) im Notfall stehen soll und eine Triage der Patientinnen und Patienten nach Versicherungsstatus vornimmt.
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Screenshot BAG
Offenbar alles Missverständnisse und Falschbehauptungen, wie das Luks gegenüber Medinside schreibt. Das Spital legt Wert auf die Feststellung, dass das ab 2021 eingeführte System ausschliesslich für stationäre elektive Patientinnen und Patienten gelte und in keinem Zusammenhang mit Notfällen oder medizinischer Triage stehe. Die medizinische Dringlichkeit habe immer Vorrang.

Vereinfachtes «Check-in-Verfahren»

Das «Ticketsystem» wurde eingeführt, um die Vorgaben der Finanzmarktaufsicht (Finma) umzusetzen, hält das Spital weiter fest. Denn die Finma schreibe vor, dass Spitäler für privat und halbprivat versicherte Patienten gegenüber den Allgemeinversicherten besondere Zusatzleistungen erbringen müssten. Diese Mehrleistungen umfassen unter anderem die freie Arztwahl sowie besondere Komfort- und Serviceleistungen.
Eines der mit den Krankenkassen vereinbarten Leistungspakete beinhaltet gemäss Luks zudem ein vereinfachtes «Check-in-Verfahren» für Privat- und Halbprivatversicherte, das auf der Website transparent deklariert ist. Dieses Verfahren soll den Versicherten einen reibungslosen Ablauf und eine bequeme Anmeldung im Spital ermöglichen, so das Spital.

  • Lesen Sie auch: «Patienten stören sich an diesem Gerät hier»

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