Die Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin und der Verwaltungsrat des Kantonsspitals Graubünden haben beschlossen, den Zusammenschluss des Spitals in Samedan mit dem KSGR vertieft zu prüfen. Eine Integration des Spitals ins Kantonsspital schaffe die besten Voraussetzungen, um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in der Region nachhaltig zu sichern, teilt der Stiftungsrat mit. Dies habe eine vertiefte Prüfung gezeigt.
In den kommenden Monaten werden die vertraglichen und konzeptionellen Grundlagen für eine Fusion erarbeitet.
In der Vision wird das bestehende Spital «als tragender Pfeiler der regionalen Gesundheitsversorgung weiterentwickelt», so die Mitteilung aus Samedan. Gemeinsam mit dem Kantonsspital und der (zum KSGR gehörenden) Klinik Gut in St. Moritz könnte eine hochklassige Versorgung gewährleistet werden. Zugleich dürfte dies für das Personal attraktiv sein.
Mehr Effizienz in vier Bereichen
Die Leitung erhofft sich Effizienzsteigerungen in den Bereichen Personal, Medizin, Administration und Informatik.
Auf der anderen Seite sollen Alterszentren, Spitex, Beratungsstellen und Immobilien bei der Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadi verbleiben.
Im Hintergrund steht, dass das Spital Oberengadin sehr defizitär ist. Nach einem 5-Millionen-Verlust im Jahr 2023 musste es bei den Trägergemeinden einen entsprechenden
Nachtragskredit beantragen. Die Analyse, die danach erarbeitet wurde, kam zum Schluss, dass bei einem Alleingang weiterhin solche Gemeinde-Zuschüsse nötig wären – selbst bei einer starken Reorganisation.
Akutspitäler in Graubünden | Bild: Google Earth / Medinside
Nötig wäre ein Volumen von jährlich rund 10’000 stationären Patientinnen und Patienten, um wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten, so die Berechnung. Derzeit sind es jährlich rund 3’000 Patienten.
KSGR übernimmt Personal
Künftig – so die Idee – könnten Leistungsvereinbarungen mit dem KSGR «eine gute, breite und qualitativ hochstehende Grund- und Notfallversorgung im Oberengadin gewährleisten.»
Obwohl das Projekt erst in einem frühen Status ist, sieht es vor, dass die Angestellten des Spitals Oberengadin «grundsätzlich durch das Kantonsspital Graubünden weiterbeschäftigt» werden sollen. Angefangene Ausbildungen sollen in jedem Fall zu Ende geführt werden.
Die Rede ist allerdings auch schon von einem Abbau – wobei wegen des Fachkräftemangels und der branchenüblichen Fluktuation wohl ein «notwendiger Stellenabbau grossmehrheitlich ohne Kündigungen erfolgen» sollte.