Nun erzählten Angestellte dem «Blick», dass sie 48-Stunden-Schichten ohne Pause schieben müssten. Oder dass sie während mehr als der gesetzlich erlaubten 12 Tage am Stück 24 Stunden auf Pikett seien.
Die Schwyzer Bevölkerung ist verunsichert und weiss nicht, ob sie dem Spital noch vertrauen kann. Nun hat sich der Schwyzer Gesundheitsdirektor Damian Meier zur Lage in Einsiedeln geäussert – ebenfalls im
«Blick».
«Keine Gefahr für Patienten»
Er sagt: «Wir wissen über die Situation im Spital Einsiedeln Bescheid. Das kam für uns nicht überraschend.» Vor einem Jahr habe der Kanton das Spital überprüft.
Das Resultat: Die Institution musste zwar gewisse Punkte nachbessern. Aber, so Damian Meier: «Es waren keine Punkte, die sofortiges Handeln verlangten. Im Zentrum steht für uns die Patientensicherheit. Wir sind nicht auf Dinge gestossen, die die Patientensicherheit gefährdet hätten.»
Kanton nicht an Spitälern beteiligt
Überhaupt: Die «Spitalakte Einsiedeln» – wie der «Blick» titelt – ist für Damian Meyer nicht so alarmierend wie dargestellt. Die Reaktionen der Bevölkerung sorgen und beschäftigen ihn zwar. Ums Finanzielle muss er sich aber nicht kümmern. Alle drei Spitäler im Kanton – Einsiedeln, Lachen und Schwyz – gehören nicht dem Kanton, sondern Gemeinden, Stiftungen und Privaten.
Auf die Frage, ob sich Schwyz das Spital Einsiedeln überhaupt leisten könne, sagte Meier deshalb: «Das Kostenrisiko liegt beim Spitalbetreiber. Er bleibt auf den Kosten sitzen, wenn er teurer geschäftet als er dies über die Tarife wieder reinholen kann. Wir bügeln als Kanton keine Defizite aus.»
«Es gilt freie Spitalwahl»
Und er will auch beim Angebot nicht eingreifen: «Es gilt die freie Arzt- und Spitalwahl. Nicht der Kanton entscheidet, wo welche Leistung erbracht werden soll, sondern der Markt. Am Schluss entscheiden die Patienten, ob es drei Spitäler braucht oder nicht.»
Eine Spitalplanung für den Kanton lehnt er ab. Seine Haltung lautet: Je weniger staatlicher Einfluss, desto besser. Dass das Spital Einsiedeln demnächst geschlossen werden könnte, glaubt Meier nicht.