Wehe, einem Landspital droht die Schliessung. Proteste sind programmiert. Geht es jedoch darum, dann auch wirklich das Spital vor Ort zu nutzen, ist es mit der Treue oft nicht mehr weit her. So auch im Emmental. Nur 69 Prozent aller Emmentaler lassen sich in Burgdorf oder Langnau behandeln. Das ist der zweittiefste Wert im Kanton Bern. Nur im Berner Jura liegt dieser Wert noch tiefer.
Immerhin darf Direktor Anton Schmid einen Aufwärtstrend konstatieren, der sich nun mit der überfälligen Eröffnung der sanierten Notfallabteilung im Spital Langnau noch akzentuieren dürfte: 2008 lag der Eigenversorgungsgrad bei lediglich 48 Prozent. Bis 2013 stieg er auf 63, und im laufenden Jahr dürfte er 69 Prozent betragen.
Ziel: Eigenversorgungsgrad von 80 Prozent
«Wir bewegen uns langsam aber sicher auf das Niveau der anderen regionalen Spitalzentren zu. Das ist zwar erfreulich», wird Spitalchef Anton Schmid in der
«Berner Zeitung» zitiert. «Aber wir sind noch nicht zufrieden. Langfristig streben wir einen Eigenversorgungsgrad von circa 80 Prozent an.»
Seit 2013 hat das Spital Emmental fast 14 Millionen Franken in die Erneuerung der baulichen Infrastruktur am Standort Langnau investiert. Die jüngste Etappe wurde Ende November abgeschlossen. In Langnau werden derzeit 13 chirurgische und 5 medizinische Sprechstunden angeboten. Weitere sind laut den Langnauer Chefärzten Martin Egger (Medizin) und Alexander Stupnicki (Chirurgie) in Vorbereitung.
Der 51-jährige Anton Schmid wirkt seit zwei Jahren im Emmental. Vorher war er Mitglied der Spitalleitung im Kantonsspital Baden.