Dieses Mal fehlt es nicht an Personal, sondern an Patienten. Seit Anfang Monat ist im Spital Visp eine Abteilung der Inneren Medizin vorübergehend geschlossen.
Dass in den letzten Monaten die Patientenzahlen eingebrochen seien, lasse sich derzeit schweizweit bei der Inneren Medizin feststellen, sagte Kilian Ambord, Pflegedirektor des Spitalzentrums Oberwallis (SZO), gegenüber dem «Walliser Boten».
40 leere Betten
Zeitweise stünden im Oberwallis knapp 40 Betten leer. Die Schliessung dauert vom 1. Oktober bis zum 22. Dezember. Dann beginnen die Weihnachtsferien und damit verbunden die unfallträchtige Wintersaison.
Das Personal, das bisher auf der nun geschlossenen Abteilung tätig war, wird vorübergehend in der Klinik Chirurgie/Urologie eingesetzt. Die Geschäftsleitung will das bestehende Team möglichst nicht trennen.
Mehr Lohn
Die betroffenen Angestellten sollen für ihre Flexibilität und den damit verbundenen Aufwand mehr Lohn erhalten. Ausserdem könnten sie Überzeiten kompensieren und sich für die anstehende Wintersaison erholen.
Möglicherweise ist die vorübergehende Schliessung einer Abteilung auch ein Vorbote der
endgültigen Schliessung des Spitals Visp. Die derzeit 189 Betten in Visp werden nach Brig verlegt, wo ein neues grosses Spital für das ganze Oberwallis entsteht.
Lindenhof hatte Sommerflaute
Anders als in Visp gingen in Bern die
Patientenzahlen bereits im Sommer zurück. Deshalb entschloss sich das Berner Lindenhofspital dazu, bis 15. Oktober rund 35 Betten vorläufig nicht mehr zu belegen. Mittlerweile wurde die Abteilung wieder eröffnet.
Die Angestellten hätten während der Schliessung Ferien nehmen und Überzeit kompensieren können, sagt der Lindenhof auf Anfrage von Medinside. Die Zahl der Mitarbeitenden auf der Abteilung sei gleich wie vor der Schliessung. Allerdings seien temporäre Angestellte nicht mehr ersetzt worden.