Die vier St.Galler Spitalverbunde sind aufgrund ihrer finanziellen Situation gezwungen, über die nächsten Monate und Jahre total rund 440 Stellen abzubauen (
Medinside berichtete). Am härtesten trifft es das Kantonsspital St. Gallen (KSSG) mit einem Verlust von 260 Stellen.
Die Ankündigung hat hohe Wellen geschlagen und beim Spitalpersonal für Unverständnis gesorgt. Es sei ein Schlag ins Gesicht aller Pflegefachleute, die bereits jetzt am Anschlag sind und von denen in Zukunft, trotz noch weniger Personal, hohe Qualität erwartet werde.
Kundgebung
Die Pflegequalität und die Gesundheit der Mitarbeitenden sei gefährdet, ist der der Berufsverband Pflege
(SBK), Sektion St. Gallen denn auch überzeugt. Deshalb ruft das Bündnis Gesundheit kommenden Montag zur Kundgebung im Kantonsspital St. Gallen auf. Auch aus Solidarität zu den Mitarbeitenden, denen bereits gekündigt wurde. «Der Stellenabbau betrifft vorwiegend Mitarbeitende, die Jahrzehnte im Spitalverbund gearbeitet haben und teils kurz vor dem Pensionsalter sind», sagt Nicole Rüegg vom SBK gegenüber Medinside. Gravierend sei der Abbau laut Rüegg auch im Support. «In diesen fallen zum Beispiel das Personal und die Pflegeexpertise im Bereich der Entwicklung und Ausbildung, was sich direkt in der Pflegequalität abzeichnen wird».
Verfehlte Spitalpolitik
Es dürfe nicht sein, dass das Personal für die verfehlte Spitalpolitik büssen müsse, betont Rüegg. Der Berufsverband erhofft sich deshalb von der Politik, dass der Kantons- und Regierungsrat Verantwortung übernimmt. «Es sollen Gelder gesprochen werden, um die finanzielle Lage zu entlasten, damit die Pflegequalität in den St. Galler Spitäler gehalten werden kann», fordert Nicole Rüegg. Schliesslich habe sich die Bevölkerung mit der Annahme der Pflegeinitiative deutlich für eine kompetente pflegerische Versorgung ausgesprochen. «Zum jetzigen Zeitpunkt in der Pflege zu sparen, wird uns teuer zu stehen kommen», so Rüegg.