Luzerner Kantonsspital braucht wohl bald Geld

Die Höhenklinik des Spitals machte 180'000 Franken Verlust - pro Monat. Die Kantonsregierung rechnet damit, dass das Kantonsspital Hilfe braucht.

, 5. Februar 2025 um 07:36
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Das «Sorgenkind» des Kantonsspitals Luzern: Die Höhenklinik Montana im Wallis. | PD
Das Luzerner Kantonspital (Luks) braucht möglicherweise bald Geld vom Kanton. Das meldet das Online-Portal zentralplus.ch».
die Luzerner Regierung stellt diese Prognose. In einer Antwort auf die Frage der GLP-Kantonsrätin Claudia Huser schreibt sie: Es werde für die Luks-Gruppe «sehr herausfordernd» sein, das nötige Geld für seine Investitionen aufzubringen. 1,6 Milliarden Franken, darunter auch 258 Millionen Franken für den Neubau des Kinderspitals und der Frauenklinik, braucht das Spital bis 2034.

So hoch waren die Verluste in Montana

Auch die Reha-Klinik Montana im Wallis ist für das Spital eine finanzielle Belastung. Der Verkauf der Klinik scheiterte letztes Jahr. Nun legt die Regierung offen, wie verlustreich die Klinik war. Sie habe pro Monat 180'000 Franken Defizit gemacht. Deshalb hat der Kanton der Klinik im vergangenen Jahr für neun Monate die Miete erlassen. «Im Hinblick auf einen allfälligen Verkauf und eine mögliche Schliessung der Höhenklinik erwägt das Luks zulasten der Jahresrechnung 2024 eine Rückstellung von zwei Millionen Franken vornehmen», heisst es in der Antwort.
Kürzlich gab der ehemalige Montana-Chefarzt Werner Karrer dem Luks und dem Kanton die Schuld an der fianziellen Lage der ausserkantonalen Reha-Klinik: Der Kanton investiere nichts ins Gebäude, und das Luks schicke keine Patienten.

Gute Zeiten sind vergangen

Die guten Zeiten des Spitals sind offenbar vergangen, wie die «Luzerner Zeitung» schreibt: Zwischen 2012 und 2019 profitierte der Kanton von Gewinnrückführungen von rund 100 Millionen Franken. Gleichzeitig konnte das Spital aus seinen Gewinnen über 140 Millionen dem Eigenkapital zuweisen.
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