Uri: 47 Prozent mehr Geld vom Kanton

Das Kantonsspital Uri soll deutlich höhere Beiträge für gemeinwirtschaftliche Leistungen erhalten. Im Grunde gleicht der Kanton so auch steigende Kosten im Gesundheitswesen aus.

, 11. Juli 2025 um 14:06
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Bild: PD KSU
Der Kanton Uri überweist dem Kantonsspital derzeit 4,9 Millionen Franken pro Jahr für gemeinwirtschaftliche Leistungen, beispielsweise für Ausbildung in der Pflege oder für die Notfallbereitschaft. Nun will der Urner Regierungsrat das Leistungsprogramm für die Periode 2026 bis 2029 erneuern und bündeln. Er beantragt beim Landrat dafür eine Gesamtsumme von 28,76 Millionen Franken. Das sind 7,19 Millionen Franken pro Jahr – und vor allem sind es 47 Prozent mehr als bislang.
Dies meldet die «Urner Zeitung» auf Basis des Berichts an den Landrat. Zum Aufschlag trägt ein gewisser Ausbau im Bereich Palliative Care bei; ferner sind Mehrleistungen für Menschen mit Demenz sowie eine institutionalisierte Sozial- und Austrittsberatung vorgesehen.
Der grösste Posten entfällt auf die «Aufrechterhaltung von Spitalkapazitäten aus regionalpolitischen Gründen»: Dafür will die Kantonsregierung dem KSU jährlich 4,45 Millionen Franken überweisen (also fast gleichviel wie zuletzt insgesamt).
«Die Tarife passen sich diesen Entwicklungen nur zögerlich an.»
Der Regierungsrat erklärt die Erhöhung in seinem Antrag mit dem allgemeinen Druck auf die Spitäler: «Allein die zahlreichen und nicht vorhersehbaren Tarifsenkungen des Bundesrats haben seit der Abstimmung zum Um- und Neubau zu jährlichen Mindererträgen in Millionenhöhe geführt. Hinzu kommen Inflation, Energiekrise und steigende Lohnforderungen im ausgetrockneten Fachkräftemarkt. Die Tarife passen sich diesen Entwicklungen nur zögerlich an.»
Das KSU machte im vergangenen Jahr einen kleinen Gewinn von 0,3 Millionen Franken. Allerdings warnte die Spitalleitung warnte im Geschäftsbericht, dass das Spital bei der jetzigen Tariflage in den kommenden Jahren kaum noch Handlungsspielraum habe. Der Bericht des Regierungsrates rechnet nun erneut vor, dass sich das Ergebnis wohl «zu einem Verlust von 3,3 Mio. Franken im Jahr 2028» entwickeln werde, wenn der Kanton seine Leistungs-Beiträge nicht erhöht.

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