Das Kantonsspital Uri erzielte 2024 einen Gewinn von 323'000 Franken. Der Betriebsertrag stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Millionen Franken, was einem Plus von 6,4 Prozent entspricht. Es wurden 92 stationäre Patienten mehr behandelt (plus 2,2 Prozent). Der Anteil der Zusatzversicherten stieg von 22 auf 24,2 Prozent.
Bei den ambulanten Patienten stieg der Ertrag um 8 Prozent oder 1,67 Millionen Franken. Dies sei insbesondere auf den Auf- und Ausbau der Schmerzmedizin und der Gefässchirurgie zurückzuführen.
So hat das KSU die Erträge verbessert
Als weitere Faktoren für die Mehreinnahmen nennt der Geschäftsbericht unter anderem die retrospektive Ertragsoptimierung der stationären Fälle mittels künstlicher Intelligenz, die Überprüfung zahlreicher ambulanter Leistungsangebote hinsichtlich Dokumentation und Abrechnung, Neuverhandlungen der stationären Tarife im Bereich der obligatorischen Krankenversicherung und die Neuverteilung der OP-Kapazitäten, was die OP-Auslastung gesteigert habe.
Ausserdem gab es organisatorische Anpassungen bei der Akutpflege: etwa die Zusammenlegung der beiden Bettenstationen und die Schaffung einer Ausbildungs-Einheit. Das ermögliche ein effizientes Bettenmanagement.
Im Auftrag des Urner Landrats hat das KSU einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) abgeschlossen. Die entsprechenden Kosten belaufen sich auf 2,85 Millionen Franken pro Jahr.
Kanton wird mehr zahlen müssen
Das positive Jahresergebnis 2024 dürfe «aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die finanzielle Zukunft des KSU wenig rosig ist», so der Geschäftsbericht. Die von der Gesundheitsdirektion und vom KSU gemeinsam in Auftrag gegebene Überarbeitung des Finanzplans beim Wirtschaftsprüfer PwC zeige, dass der Kanton seine Beiträge erhöhen müsse, um die finanzielle Handlungsfähigkeit des Spitals zu sichern.
Betten- und OP-Auslastung schwankt stark
Als Hauptgrund für die Erhöhung des Kantonsbeitrags nennt das KSU die Betten- und OP-Auslastung. Diese schwanke erheblich, im Jahr 2024 zwischen 32 und 85 Betten (siehe Grafik unten). Derzeit ist am KSU in der Akutpflege das Personal für 58 Betten angestellt, wovon drei Betten für Wöchnerinnen vorgesehen sind.
Die Bettenauslastung liege aber oft darüber oder darunter. Auslastungen von weniger als 58 Betten sind Vorhalteleistungen, für welche das KSU über die Tarife keine Entschädigung erhält. Einen grossen Teil dieser Vorhalteleistungen könne das KSU mit einer weitsichtigen Personalplanung oder mit «Quersubventionen» aus anderen Geschäftsbereichen wettmachen. Der Rest werde durch den Kanton über gemeinwirtschaftliche Leistungen finanziert. Ähnliches gilt für den Betrieb der drei OP-Säle.