Wie angekündigt legen derzeit mehr als 75'000 Mitarbeitende des privaten Gesundheitskonzerns Kaiser Permanente in den USA die Arbeit nieder. Der mindestens dreitägige Streik folgt auf gescheiterte Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und dem Unternehmen über Lohnerhöhungen und mehr Personal.
Mitarbeiter brennen aus
Es sei frustrierend und schmerzhaft zu sehen, wie Patienten warten und leiden, während das Personal selbst ausbrenne und versuche, die Arbeit von zwei oder sogar drei Personen zu erledigen, heisst es. Gefordert werden Lohnerhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen. Es ist nicht das erste Mal, dass die Organisation wegen ihrer Geschäftspraktiken in die Kritik gerät.
3 Milliarden Franken Gewinn im ersten Halbjahr
Kaiser Permanente betreut rund 12 Millionen Patienten in mehreren Bundesstaaten. Im ersten Halbjahr erzielte der Gesundheitskonzern bei einem Umsatz von rund 50 Milliarden Franken einen Reingewinn von umgerechnet über 3 Milliarden Franken. In Anlehnung an das Modell der integrierten Versorgung von Kaiser Permanente wollen die Privatklinik Swiss Medical Network, der Versicherer Visana und der Kanton Bern im nächsten Jahr eine solche Gesundheitsorganisation auch im Berner Jura (Réseau de l'Arc) und danach in der ganzen Schweiz einführen.