Das Kantonsspital Baselland (KSBL) will gemeinsam mit der Hirslanden-Gruppe und der Hirslanden Klinik Birshof auf dem Bruderholz ein ambulantes Operationszentrum bauen. In zwei bis drei OP-Sälen sollen im kommenden Jahr in einem Neubau ambulante Eingriffe vorgenommen werden können, vor allem orthopädische Eingriffe.
So war es 2021 zumindest vorgesehen. Eineinhalb Jahre später sind die Pläne für «Opera Baselland» nun begraben oder auf Eis gelegt, wie die «Basler Zeitung» (Abo) am Freitagmorgen berichtet. Hirslanden habe sich aus dem sogenannten Public-Private-Partnership-Projekt zurückgezogen, steht dort zu lesen.
Es kommt zum Alleingang
Was die Gründe sind, darüber hat zum Zeitpunkt des Artikels Unklarheit geherrscht. Das Kantonsspital soll jetzt einen Alleingang planen und das OP-Zentrum selbst bauen, heisst es. Die Privatklinik-Gruppe und das Kantonsspital wollten die Information gegenüber der Zeitung nicht kommentieren. Am Freitagmittag bestätigen das KSBL und Hirslanden dann in einer Medienmitteilung die Beendigung der Gespräche.
Als Gründe werden die neue KSBL-Struktur und die Strategie «Fokus» gennant, aber auch der ambulante Zulassungsstopp und die dadurch erschwerte Refinanzierung. Zudem favorisierte Hirslanden eine Konzentration von orthopädischer und traumatologischer Leistungserbringung (ambulant und stationär), was zu beträchtlichen Opportunitätskosten beim KSBL geführt hätte.
Kantonsspital sucht weiterhin Kooperationen
Das Kantonsspital Baselland ist nun alleinige Bauherrin des ambulanten Zentrums, das künftig auch Dritten offenstehen soll. Das Spital sei zudem offen in Bezug auf Kooperationen, etwa für einen «externen Managementauftrag». Eine künftige Zusammenarbeit zwischen den beiden Spitälern sei darüber hinaus nicht ausgeschlossen.
Die «Basler Zeitung» hegt Zweifel an der Finanzierbarkeit und bezeichnet den Rückzug von Hirslanden als ein schwerer Schlag für das KSBL. Es sei fraglich, ob das Kantonsspital die Investitionen für das Operationszentrum allein stemmen könne. Denn das Spital habe nach dem Verlust im Geschäftsjahr 2021 und vor dem Hintergrund grosser Investitionen eine relativ dünne Eigenkapitaldecke von 149 Millionen Franken.