Der Vergleichsdienst Comparis erarbeitet mit der ETH-Stelle KOF monatlich den Wert der «gefühlten Inflation»: Im Zentrum steht die Teuerung von alltäglichen Gütern wie Lebensmittel, Medikamente oder Kleider; andererseits wird die Preisentwicklung um Mieten oder andere dauerhafte Güter bereinigt.
Laut dem jüngsten
Comparis-Konsumentenpreisindex lagen die Preise für Alltagsgüter im Januar 2025 um durchschnittlich 0,3 Prozent höher als im Januar 2024 – sowie um 7,7 Prozent höher als im Januar 2021.
Zum Vergleich: Der Landesindex der Konsumentenpreise lag im Januar 2025 um 0,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Und verglichen mit 2021 betrug die offizielle Inflation 6,8 Prozent.
Im Bericht zum Monat Januar rücken die Comparis-Autoren einen speziellen Aspekt in den Fokus: die Preise der Gesundheitspflege. Denn hier weist der Trend – im Gegensatz zu anderen Produkten – nach unten. «Die fallenden Preise von Gütern und Dienstleistungen der Gesundheitspflege sorgten in den letzten 4 Jahren für einen dämpfenden Effekt bei der Inflation», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert: «Ohne sie wäre die Inflation höher ausgefallen.»
Konkret sanken die Preise der Gesundheitspflege seit Januar 2021 um 1,9 Prozent. Comparis mass dabei deutlich sinkende Preise bei Sanitätsmaterial (minus 17,7 Prozent), Laboranalysen (minus 9,9 Prozent), Medikamenten (minus 9,4 Prozent) oder Brillen und Kontaktlinsen (minus 2,2 Prozent).
Auch die Preise für ärztliche Leistungen (plus 0,4 Prozent), stationäre Spitalleistungen (plus 1,5 Prozent) und zahnärztliche Leistungen (plus 3,9 Prozent) blieben deutlich unter der allgemeinen Inflation. Eher deutlich teurer wurden allenfalls Hörgeräte und andere medizinische Hilfsmittel (plus 8,5 Prozent).
Ganz überraschend sind diese Ergebnisse nicht: So drücken bekanntlich die BAG-Überprüfungen regelmässig Arzneimittelpreise nach unten. Und bei den
Labortarifen ist der Tarifdruck ja genauso ein Dauer-Thema wie bei den ambulanten und stationären Leistungen.
Mitte Februar griff bereits der Think Tank Avenir Suisse die (auf den ersten Blick überraschende) Erkenntnis auf, dass die Preise im Gesundheitswesen
seit zehn Jahren sinken. Klar wurde dabei: Dass die Prämien steigen, liegt daran, dass immer mehr Gesundheits-Güter konsumiert werden – aber nicht daran, dass diese teurer werden.
Die Höhe der Prämien, so nun auch Comparis-Experte Dirk Renkert, «hängt nicht nur von den Preisen, sondern massgeblich von den nachgefragten Mengen ab.»