CSS fahndet nach Missbrauch und spart damit 38 Millionen Franken

Die CSS fällt immer wieder auf, wenn es um die Aufdeckung von Betrugsversuchen bei Krankenversicherungen geht.

, 2. April 2025 um 12:35
image
Der CSS-Hauptsitz in Luzern. | PD
Die rigorose Kontrolle der eingehenden Rechnung lohnt sich für die CSS. Die zweitgrösste Krankenversicherung der Schweiz – nach Helsana – schreibt in ihrem neusten Geschäftsbericht, dass sie bei der Prüfung der eingehenden Rechnungen 849 Millionen Franken an ungerechtfertigen Ausgaben habe verhindern können. Zum Vergleich: Der gesamte Schadenaufwand der CSS-Gruppe lag letztes Jahr bei 7,1 Milliarden Franken.
Ein Teil des «eingesparten» Betrages, nämlich 38 Millionen Franken, geht auf das Konto Versicherungsmissbrauch. 2024 gingen bei der CSS 24,8 Millionen Rechnungen eingegangen – das Team habe in dieser Zeit 264 Fälle von Versicherungsmissbrauch und falscher Rechnungsstellung bearbeitet. Damit habe die CSS verhindert, dass Ärzte, Spitäler sowie Spitex- und Physiotherapie-Anbieter Leistungen zu Unrecht bezogen hätten.
Die CSS betont, dass der Verwaltungskostenanteil sinke – in der Grundversicherung um weitere 0,2 Prozentpunkte, wie sie mitteilt. Der Anteil liege nun bei rekordtiefen 3,7 Prozent. Damit gehört die CSS zu den effizientesten Krankenversicherungen der Schweiz und ist unter den grossen Versichererungen jene mit dem tiefsten Verwaltungsaufwand.
Die CSS ist mit ihrem Leiter Wirtschaftlichkeitsprüfung, Dieter Sigrist, immer wieder am Aufdecken von Missbrauchsfällen bei Krankenkassen-Abrechnungen beteiligt. Einige Beispiele:

Pro Tag 24 Millionen Franken ausgezahlt

In der Grundversicherung betrug der Schaden- und Leistungsaufwand der CSS im letzten Jahr 6,25 Milliarden Franken. Pro Arbeitstag zahlte die CSS somit rund 24 Millionen Franken für medizinische Leistungen aus.
Das entspricht einer Zunahme von 524,8 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr und einem Anstieg von 9,2 Prozent. Den grössten Kostenblock stellen die Medikamente dar (22,9 Prozent). Dahinter folgen die ambulanten Arztbehandlungen (21,0 Prozent), die stationären (18,3 Prozent) und die ambulante Spitalleistungen (13,0 Prozent).

  • versicherer
  • css
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Assura reagiert auf gefährdete Screening-Programme

Assura lanciert ein Grundversicherungsmodell für Frauen, das gynäkologische Vorsorge sowie Brustkrebs-Screenings franchisefrei abdeckt.

image

CSS Gruppe: Nachfolge von Philomena Colatrella geklärt

Mirjam Bamberger heisst die neue CEO der CSS. Sie kommt von der AXA-Gruppe.

image

Assura und KSBL starten neues Grundversicherungsmodell «Hausspital»

Der Krankenversicherer Assura und das Kantonsspital Baselland lancieren gemeinsam das Grundversicherungsmodell «Hausspital», eine Weiterentwicklung des Hausarztmodells.

image

Krankenkassenprämien: Es könnten auch +5 Prozent werden

Der Vergleichsdienst Bonus.ch bringt eine eher ernüchternde Prognose. Wer bei Kassen mit dünnem Finanzpolster ist, muss sich womöglich auf nochmals höhere Zuschläge einstellen.

image

Vom Jura bis ins Tessin: CSS erklärt ihren Netzwerk-Ansatz

Ab Anfang 2026 baut die CSS Gesundheitsnetzwerke in den Kantonen Jura, Appenzell und Tessin auf. Weitere Regionen sollen folgen. Im Jura und Tessin gibt es bereits einen Player.

image

Bundesgericht: CSS muss Wirksamkeit von Post-Covid-Therapie erneut prüfen

Ein wegweisendes Urteil: Die Krankenkasse hat die Kostenübernahme für hyperbare Sauerstofftherapie zu leichtfertig abgelehnt.

Vom gleichen Autor

image

Zu viele Kündigungen in der LUPS - nun geht die ärztliche Leiterin

Eine neue Führung und eine Meldestelle für die Angestellten: So will die Luzerner Psychiatrie die angespannte Lage entschärfen.

image

Neuenburger Psychiaterin muss 173'000 Franken zurückzahlen

Das Bundesgericht bestätigt die unwirtschaftliche Praxisführung. Die Kosten waren mehr als doppelt so hoch wie bei Kollegen.

image

Keine Änderung bei der Mehrwertsteuer im Gesundheitswesen

Der Bundesrat will die Ausnahmen bei der Mehrwertsteuer im Gesundheitswesen nicht aufheben. Es hätte zu viele Nachteile.