Fünf Spitäler gründen interkantonales Netzwerk

Gemeinsam mehr kritische Masse: Spitäler aus den Kantonen Jura, Bern, Neuenburg und Waadt starten das «Réseau Bleu».

, 24. September 2025 um 05:58
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Marc Alleman (CEO, eHnv), Mikael de Rham (CEO, EHC), Philippe Eckert (VR-Präsident, RHNe), Philomena Colatrella (CEO, CSS), Gautier Vallat (CEO, H-JU) und Kristian Schneider (CEO, CHB) — v.l.n.r. | Bild: RHNe
Fünf Spitäler aus vier Kantonen haben sich zusammengeschlossen, um das Réseau Bleu zu schaffen – laut Eigenangaben «das erste interkantonale Versorgungsnetz dieser Grössenordnung». Sein Rayon umfasst 1 Million Menschen.
Ziel ist, die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern, ohne die Kosten zu erhöhen.
Mit dabei sind das Hôpital du Jura (JU), das Spitalzentrum Biel (BE), das Réseau Hospitalier Neuchâtelois (NE), die Etablissements Hospitaliers du Nord Vaudois (VD) und das Ensemble Hospitalier de la Côte (VD). Die Spitäler bündeln Ressourcen wie Labore und Logistik, stärken spezialisierte Fachbereiche und fördern standortübergreifende Ausbildung – und behalten dabei ihre Eigenständigkeit. Zur Allianz gehört auch die CSS, also der zweitgrösste Krankenversicherer der Schweiz.
Für die Patientinnen und Patienten des «Réseau Bleu» erweitert sich damit die Auswahl, sie erhalten Zugang zu einer grösseren Anzahl Kompetenzzentren. Am Ende sollen sie unter anderem rascher zu Fachärzten gelangen, Telekonsultationen innerhalb einer Stunde erhalten und Second Opinion in einem der Partnerhäuser einholen können. Digitale Tools sollen die gemeinsamen Abläufe erleichtern und die Kommunikation zwischen Patienten und Spitälern verbessern, heisst es in der Mitteilung der CSS.
Die fünf Spitäler wiederum erhalten in vielen Fragen eine grössere kritische Masse, «was für die Entwicklung bestimmter spezialisierter Fachgebiete als Voraussetzung unabdingbar ist», so ein Argument.
Bereits vor einem Monat hatten das Hôpital du Jura, das Réseau Médical du Jura und die CSS ein integriertes Versorgungsangebot angekündigt und betont, dass es zu einem der grössten in der Westschweiz – wenn nicht der ganzen Schweiz – werden könnte.

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