«Gibt es eine Statistik wie viele Medikamente im Ausland im Verkauf günstiger sind als in der Schweiz im Ankauf für die Apotheken? Und wie hoch sind die dadurch verursachten Mehrkosten im Schweizer Gesundheitssystem?»
Das wollte der Walliser Mitte-Nationalrat Philipp Bregy im Rahmen der Fragestunde von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider wissen.
Nun, wie man in der Branche weiss, führt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) keine eigene Statistik über Medikamentenpreise im Ausland. So verwies die Gesundheitsministerin auf den Arzneimittelpreisvergleich, wie er vom Krankenversicherungsverband Santésuisse und Interpharma jährlich durchgeführt wird.
Originalpräparate
«Basierend auf dem Auslandpreisvergleich 2022 ist das Preisniveau der patentgeschützten Arzneimittel im europäischen Ausland im Schnitt 5,4 Prozent und das Preisniveau der patentabgelaufenen Originalpräparate 10,8 Prozent tiefer als in der Schweiz», erklärte Baume-Schneider.
Generika und Biosimilars
Die Preise von Generika beziehungsweise Biosimilars seien 45,5 Prozent beziehungsweise 27,5 Prozent tiefer. Die dadurch entstandenen Mehrkosten betragen somit zirka 171 Millionen Franken. Verglichen wurde mit den Referenzländern Dänemark, Grossbritannien, Belgien, Schweden, Österreich, Niederlande, Deutschland, Frankreich und Finnland.
Worauf der Walliser Nationalrat, der selber nicht Mitglied der Sozial- und Gesundheitskommission (SGK) ist, noch eine kurze Nachfrage stellte: «Sehr geehrte Frau Bundesrätin: Wäre es nicht besser, wenn der Bund anstelle der direkt Betroffenen und Involvierten diese Zahlen erheben würde?»
Darauf die Magistratin mit entwaffnender Offenheit: «Ja, eigentlich schon. Die Antwort ist Ja, aber dann muss ich schauen, wie.»