Spital Zweisimmen: STS in Pole Position – aber drei ernsthafte private Interessenten

Wie gross soll das neue Spital in Zweisimmen sein? Wer soll es betreiben? Eine Arbeitsgruppe soll im Kanton Bern jetzt Lösungen erarbeiten.

, 24. Januar 2018 um 09:57
image
  • spital simmental-thun-saanenland
  • spital
  • kanton bern
Es war ein gesundheitspolitisch interessanter Nasenstüber. Die Spital STS AG plant einen Neubau in Zweisimmen. Für den Betrieb des neuen Spitals beantragte die STS-Leitung eine kantonale Unterstützung: Das versorgungsnotwendige Akutspital solle mit jährlich 3,4 Millionen Franken abgesichert werden.
Doch dann schmetterte die Gesundheits- und Fürsorgedirektion GEF des Kantons Bern den Antrag im Oktober ab: Der Neubau sei wohl zu gross konzipiert, monierte die Regierung, und überhaupt sei es nicht in Stein gemeisselt, dass die Spital STS AG in Zweisimmen ein Spital betreiben müsse.
Wenig später meldete Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP), er habe mehrere Interessenten für den Betrieb solch eines Spitals – auch private.

«Konkrete Interessensbekundungen»

Jetzt kam es zu einer weiteren Aussprache zwischen Vertretern von Spital, Regierung und Region. Wie die GEF danach bekanntgab, liegen weiterhin «konkrete Interessensbekundungen von Seiten der Privaten vor, eine erfolgsversprechende Lösung für die Region zu entwickeln». 
Konkret habe er sich mit fünf Spitalanbietern unterhalten, sagte Schnegg gegenüber der «Berner Zeitung». Die Interessenten stammten teils aus der Region, teils seien es national oder gar international tätige Firmen. «Drei Projekte sind für uns sehr interessant.»

Externe Leitung

Zugleich deutet die GEF aber an, dass man es weiterhin vorziehen würde, einen Spitalneubau mit der Spital STS AG in Angriff zu nehmen.
Konkret wurde beschlossen, eine Arbeitsgruppe einzusetzen; beteiligt sind die Gesundheitsdirektion, die Spital STS AG – geleitet wird das Gremium aber extern. Bis zum Sommer sollen nun die Möglichkeiten geprüft und die Patientenströme analysiert werden.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Todesfall vor geschlossener Notaufnahme: Ermittlungen eingestellt

Im Jahr 2020 verstarb eine Person vor der Notaufnahme des Freiburger Spitals in Tafers, die zu war. Doch selbst bei geöffneter Station hätte das medizinische Team die Patientin nicht retten können.

image

Das ist der neue Chefarzt der Berner Herzchirurgie

Alexander Kadner, langjähriger Kaderarzt der Insel Gruppe, wird neuer Chefarzt an der Berner Universitätsklinik für Herzchirurgie.

image

Solothurner Spitäler müssen neuen CEO suchen

Die Solothurner Spitäler stehen vor der Aufgabe, einen neuen CEO zu finden. Martin Häusermann beabsichtigt, im nächsten Jahr von seinem Amt zurückzutreten.

image

Swiss Medical Network: Eigentümer im Visier der Börsenaufsicht

Die Schweizer Börse hat eine Untersuchung gegen die Beteiligungsgesellschaft Aevis Victoria eröffnet, zu der auch die Privatklinik-Gruppe Swiss Medical Network gehört. Es geht um börsenkursrelevante Tatsachen.

image

«Gewalt findet oft unter dem Radar statt»

Eine Umfrage von Medinside zeigt: verbale und körperliche Gewalt in Schweizer Spitälern nimmt weiter zu, Zahlen werden jedoch kaum erfasst.

image

Saanen plant Luxusklinik mit Hausärzten

Neben dem Nobelkurort Gstaad könnte eine Privatklinik mit Spitzenmedizin für Gutbetuchte entstehen. Samt einer Hausarztpraxis für Einheimische.

Vom gleichen Autor

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.

image

Wer will bei den Helios-Kliniken einsteigen?

Der deutsche Healthcare-Konzern Fresenius sucht offenbar Interessenten für den Privatspital-Riesen Helios.

image

Deutschland: Investment-Firmen schlucken hunderte Arztpraxen

Medizin wird zur Spielwiese für internationale Fonds-Gesellschaften. Ärzte fürchten, dass sie zu Zulieferern degradiert werden.