Dieser Kanton investiert eine Milliarde in die Medizin

Mit dem Geld sollen Neubauten für Lehre und Forschung errichtet werden.

, 26. August 2019 um 12:52
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In den kommenden zehn Jahren investiert der Kanton Bern massiv in die Infrastruktur im Medizinalbereich. So sollen für die medizinische Fakultät Neubauten für über eine Milliarde Franken errichtet werden. Von den Gesamtkosten von rund 1,15 Milliarden Franken will der Kanton 945 Millionen selbst tragen - für den Rest soll der Bund aufkommen. Das schreibt die Berner Regierung in einem Bericht.
Die Bauten sind auf dem Berner Inselareal geplant. Dessen Hauptnutzerin ist das Inselspital. Als zweitgrösste Nutzerin folgt die mit dem Unispital verlinkte Medizinische Fakultät. 
Für diese sollen folgende Neubauten erstellt werden:
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Bericht Regierungsrat Kanton Bern

Verdoppelung der Studierendenzahl

Der Kanton Bern bildet immer mehr Medizinstudentinnen und -studenten aus. Innert zehn Jahren stiegt die Zahl von 1800 auf 3300 Studierende an. Und weil der Kanton Bern sich gegenüber dem Bund und den anderen Kantonen verpflichtet haben, zum schweizweiten Ausbau der Studienplätze in der Medizin beizutragen, kommen weitere 600 bis 700 Studierende dazu. 
Ohne Neubauten für Ausbildung und forschungsbezogene Lehre könne dieser bereits erfolgte Ausbau der Medizinstudierenden «nicht nachhaltig gesichert werden», schreibt die Berner Regierung in ihrem Bericht. So drohten negativen Folgen für die Ausbildung der Ärztinnen und Ärzten.
Für die Zeit bis zum Bezug der geplanten Neubauten hat sich der Kanton unter anderem in ein grosses leerstehendes Kino in der Stadt Bern eingemietet - und dieses zu Vorlesungssälen umgebaut.

Grosse Pläne in Bern

Der finanzschwache Kanton Bern hat den Medizinalbereich als einen seiner Wachstumsmärkte definiert. Bern soll zum «führenden Medizinalstandort der Schweiz» werden, so steht es in den Zielen der Regierung.Deshalb konzentriert er dort einen beträchtlichen Teil seiner Investitionen. Vergangene Woche wurde bekannt, dass derweil die geplanten Neubauten für die Fachhochschule und ein Ausbau des Kunstmuseums unter Umständen zurückgestellt werden.
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