«Digitales Therapietagebuch» gewinnt Auszeichnung

Der Zürcher Onkologe Andreas Trojan erhält den Lohfert-Preis 2017 für eine App, welche die Kommunikation zwischen Arzt und Patient verbessert.

, 7. September 2017 um 10:00
image
  • trends
  • e-health
  • onkologie
Andreas Trojan vom Onko Zentrum Zürich erhält den Preis für sein Projekt «Effizienz von Smartphone-Apps zur Erfassung von Symptomen und Therapienebenwirkungen in der Behandlung von Krebspatienten». Bei der App handelt es sich um eine elektronische Patientenbegleitung im Sinn eines Therapietagebuchs. 
Patienten können sich selbst und ihr Befinden beobachten, dieses protokollieren und mit dem Behandlungsteam austauschen. Die regelmässige Datenerfassung und Kommunikation zwischen Arzt und Patient über die App soll Notfalleinweisungen verringern und die Behandlungen effizienter machen. 

«Grosse Chance»

«Angesichts der demographischen Entwicklung bietet die Digitalisierung der Kommunikation eine grosse Chance», ist Andreas Trojan überzeugt, «auch bei steigenden Erkrankungszahlen und limitierten Ressourcen können wir so jedem Patienten die Aufmerksamkeit geben, die er braucht, und zwar so individuell wie nötig.» Apps seien ein geeignetes Hilfsmittel, allerdings nur in Kombination mit ärztlichen Konsultationen.

Preisgeld: 20'000 Euro

Die Jury hält die App vor dem Hintergrund zunehmender ambulanter Nachsorge im Zusammenspiel mit den Kliniken für «zukunftsweisend» und hat sie darum aus 68 eingegangenen Bewerbungen ausgewählt. Der Lohfert-Preis ist mit 20'000 Euro dotiert. 
Mit der Auszeichnung unterstützt die Christoph Lohfert Stiftung seit fünf Jahren Projekte zur Verbesserung der Kommunikations- und Organisationsstrukturen in Krankenhäusern. 

Andreas Trojan erklärt die App

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Psychiatrie-Apps? Lieber nicht.

In der Schweiz reagiert die Bevölkerung skeptisch auf Gesundheits-Apps. Gerade mal 43 Prozent würden bei einem psychischen Problem auf eine App setzen.

image

Elektronisches Patientendossier: Akzeptanz ist auf Tiefststand

Kosten, Probleme, kaum Nutzen. Der Ärger über das EPD nimmt stetig zu. Nur noch jeder fünfte IT-Leiter im Spital findet es gut – einst waren es 70 Prozent.

image

Chemie- und Pharmafirmen behaupten sich als attraktive Arbeitgeber

Zum zweiten Mal veröffentlicht Linkedin eine Liste der «Top Companies 2023» in der Schweiz. Wer Karriere machen will, hat demnach in der Chemie- und Pharmabranche gute Chancen.

image

ETH-Forscher entwickeln Ohrstöpsel, der Schlaganfall-Patienten helfen soll

Der smarte Knopf im Ohr von Paulius Viskaitis und Dane Donegan soll dabei unterstützen, nach einem Schlaganfall Bewegungen schneller wieder zu erlernen. Dadurch wird eine OP unnötig.

image

Psychiatrie Münsingen schreibt knapp zwei Millionen Franken Verlust

2022 war das PZM mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Diese hatten Auswirkungen auf die Zahlen, wie der Jahresrechnung zu entnehmen ist.

image

Swissmedic investiert einen grossen Batzen in digitale Transformation

Die Arzneimittelbehörde sucht viel Entwickler-Know-how, um vorhandene Software-Lösungen zu ersetzen. Dafür sollen über 30 Millionen Franken ausgegeben werden.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.