Als die beiden Gesundheitsdirektoren Thomas Weber (Baselland) und Lukas Engelberger (Basel-Stadt) Ende Juni ihre gemeinsame Spitalstrategie vorstellten, gab es kaum Kritik. Nun regt sich aber doch noch Widerstand: Der Leimentaler Ärzteverein wehrt sich gegen die Schliessung des heutigen Bruderholz-Spitals und den anschliessenden Bau einer Tagesklinik für operative Eingriffe.
Paul Ruff, Internist und Vorstandsmitglied des Ärztevereins,
erklärt in einem Beitrag des Regionaljournals Basel von SRF: «Die Zusammenarbeit zwischen Baselland und Basel-Stadt unterstützen wir voll, aber die geplanten Massnahmen sind für das Birseck und das Leimental ungeeignet.» Die Ärztinnen und Ärzte befürchten, die Schliessung des Bruderholz-Spitals in seiner heutigen Form würde die medizinische Grundversorgung im Leimental massiv verschlechtern.
Kein ausreichender Ersatz
Es sei unmöglich, die gesamte Bevölkerung dieser Region in den Spitälern in Liestal und Basel zu behandeln, sagt Ruff. Schliesslich wisse man schon lange, dass die Leimentaler ungern ins weit entfernte Liestal fahren, und dass in der Stadt nicht genügend Kapazitäten vorhanden seien: «Die Notfallstation im Basler Universitätsspital ist schon heute völlig überfüllt.»
Eine Tagesklinik auf dem Bruderholz sei kein ausreichender Ersatz für das heutige Spital, sagt Ruff: «Um die Versorgung weiterhin zu gewährleisten, brauchen wir ein Grundversorgungsspital - entweder auf dem Bruderholz oder in der näheren Umgebung.»
«Zu grosser Wurf»
Bereits gestern warnten zwei ehemals wichtige Exponenten des Kantonsspitals Baselland vor der Schliessung des Bruderholz-Spitals in seiner heutigen Form: Hans Kummer, ehemaliger Chefarzt der medizinischen Universitätsklinik am Kantonsspital Baselland, sowie Karl Huwiler, ehemaliger Vorsitzender der Spitalleitung des KSB sagten in der
Basler Zeitung (print), das Projekt sei ein «zu grosser Wurf».