Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.

, 3. Juli 2019 um 11:47
image
  • spital
  • spitalfinanzierung
  • politik
Seit sieben Jahren sollten die neuen Regeln der Spitalfinanzierung greifen und das Schweizer Spitalwesen kostengünstiger, effizienter und wettbewerbsfähiger gemacht haben. Dies waren die wichtigsten Ziele der KVG-Revision im Bereich der Spitalfinanzierung, die 2009 in Kraft getreten war. 
Nun hat der Bundesrat die Wirkung der Spitalfinanzierung in einem Bericht evaluiert und kommt zu einer insgesamt positiven Bilanz. Die wichtigsten Massnahmen wie die Erweiterung der freien Spitalwahl, die leistungsbezogenen Pauschalen und die dual-fixe Finanzierung zwischen Kantonen und obligatorischer Krankenpflegeversicherung hätten «den Wettbewerb verstärkt und den Spitälern insgesamt Anreiz zu einer effizienteren Arbeitsweise gegeben.»

Kostenwachstum gedämpft

Begründet wird dies unter anderem damit, dass das Ausgabenwachstum der obligatorischen Krankenversicherung für stationäre Spitalleistungen von jährlich 3,2 Prozent auf 1,5 Prozent gedrosselt werden konnte. Anders als befürchtet sei die Qualität der stationären Spitalleistungen «erhalten und zum Teil verbessert» worden. 
Vor diesem Hintergrund sieht der Bundesrat keinen Bedarf für eine Anpassung des Gesetzes. Hingegen hat er «ein paar Schwachstellen» ausgemacht, die nun vom Departement des Innern unter Gesundheitsminister Alain Berset behoben werden sollen. 
Konkret geht es um diese vier Handlungsfelder: 
  • Stärkung der interkantonalen Zusammenarbeit in der Spitalplanung und Koordination bezüglich Qualitätskriterien
  • Wirtschaftlichkeit: Erhöhung der Kostentransparenz durch einheitliche Daten und Methoden 
  • Verbesserung des Monitorings und der Kommunikation der Qualitätsentwicklungen
  • Stärkung der Position der Versicherten
  • Zum Schlussbericht der Evaluation 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Spitalzentrum Biel: Kristian Schneider wechselt zum BAG

Kristian Schneider wird nächstes Jahr der Stellvertreter von BAG-Direktorin Anne Lévy. Er ersetzt Thomas Christen.

image

Bundesrat: Mehr Massnahmen gegen ärztliche Gefälligkeitszeugnisse unnötig

«Ein Generalverdacht gegenüber der Ärzteschaft wäre verfehlt», findet der Bundesrat. Er will nicht intensiver gegen falsche Arztzeugnisse vorgehen.

image
Gastbeitrag von Felix Schneuwly

Eingebildete Explosionen und teure Luftschlösser

Jedes Jahr gibt es dieselbe Diskussion über steigende Gesundheitskosten. Und jedes Jahr die gleichen Rezepte: Einheitskasse, mehr Staat, Pauschalbudgets. Diesmal alles auch in Buchform.

image

Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

image

Spitallisten: Druck auf Kantone nimmt zu

Wie der Ständerat macht auch der Nationalrat Druck, damit die Kantone die Spitalplanung und die Leistungsaufträge aufeinander abstimmen.

image

Medikamente: Nationalrat lehnt einfachere Zulassung ab

Im Unterschied zum Ständerat will der Nationalrat nichts wissen von einer erleichterten Einfuhr patentabgelaufener Medikamente.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Kinderspital Zürich und Kinderklinik Triemli prüfen Zusammenarbeit

Mit der Kooperation soll die Kindermedizin am Triemli langfristig gesichert werden.