Am frühen Montagmorgen betrat eine Frau ein Zimmer der Frauenklinik des Luzerner Kantonsspitals (Luks). Gemäss ersten Ermittlungen hat sie sich gegenüber den Eltern als Pflegefachkraft ausgegeben und ein drei Tage altes Neugeborenes entführt,
teilt die Luzerner Staatsanwaltschaft mit. Die Frau konnte sich offenbar in Berufskleidern Zutritt verschaffen und so die Sicherheitsvorkehrungen des Kantonsspitals umgehen.
Dank Ermittlungen konnte die mutmassliche Täterin an ihrem Wohnort in der Zentralschweiz festgenommen werden. Das Kind befand sich bei der Frau und wurde von der Polizei zu den Eltern ins Spital zurückgebracht, wie in der Mitteilung zu lesen steht. Das Kind sei wohlauf. Die Eltern wurden über die gesamte Zeit betreut.
Frau soll sich ein Kind gewünscht haben
Die entsprechenden Ermittlungen seien am Laufen. Aufgrund des laufenden Verfahrens können keine näheren Angaben zu den Umständen, den involvierten Personen oder dem Motiv gemacht werden, wie es weiter heisst. Die Zeitung
«20 Minuten» schreibt, dass sich die mutmassliche Täterin nach einer Fehlgeburt nichts sehnlicher als ein Baby gewünscht haben soll. Bei einer Verurteilung droht ihr eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren.
Ein solcher aufsehenerregender Vorfall ist in der Schweiz sehr selten. Jährlich begleiten die über 40 Ärztinnen und Ärzte sowie die rund 50 Hebammen in der Frauenklinik über 2'000 Geburten. Chefarzt der Geburtshilfe im Luzerner Kantonsspital ist seit 2017 Markus Hodel; Cornelia Gubser leitet den Bereich Pflege. Das Spital will nach eigenen Angaben das Sicherheitskonzept überprüfen und hat nicht näher genannte Sofortmassnahmen ergriffen.