Massenentlassungen am KSSG: Personal lehnt sich auf

Jetzt wehren sich die Mitarbeitenden der St. Galler Spitalverbunde gegen den hohen Stellenabbau. Die Qualität werde massiv leiden.

, 19. Oktober 2023 um 14:26
image
Protest von KSSG-Angestellten gegen den geplanten Personalabbau. |zvg
Die vier St.Galler Spitalverbunde sind aufgrund ihrer finanziellen Situation gezwungen, über die nächsten Monate und Jahre total rund 440 Stellen abzubauen (Medinside berichtete). Am härtesten trifft es das Kantonsspital St. Gallen (KSSG) mit einem Verlust von 260 Stellen.
Die Ankündigung hat hohe Wellen geschlagen und beim Spitalpersonal für Unverständnis gesorgt. Es sei ein Schlag ins Gesicht aller Pflegefachleute, die bereits jetzt am Anschlag sind und von denen in Zukunft, trotz noch weniger Personal, hohe Qualität erwartet werde.

Kundgebung

Die Pflegequalität und die Gesundheit der Mitarbeitenden sei gefährdet, ist der der Berufsverband Pflege (SBK), Sektion St. Gallen denn auch überzeugt. Deshalb ruft das Bündnis Gesundheit kommenden Montag zur Kundgebung im Kantonsspital St. Gallen auf. Auch aus Solidarität zu den Mitarbeitenden, denen bereits gekündigt wurde. «Der Stellenabbau betrifft vorwiegend Mitarbeitende, die Jahrzehnte im Spitalverbund gearbeitet haben und teils kurz vor dem Pensionsalter sind», sagt Nicole Rüegg vom SBK gegenüber Medinside. Gravierend sei der Abbau laut Rüegg auch im Support. «In diesen fallen zum Beispiel das Personal und die Pflegeexpertise im Bereich der Entwicklung und Ausbildung, was sich direkt in der Pflegequalität abzeichnen wird».

Verfehlte Spitalpolitik

Es dürfe nicht sein, dass das Personal für die verfehlte Spitalpolitik büssen müsse, betont Rüegg. Der Berufsverband erhofft sich deshalb von der Politik, dass der Kantons- und Regierungsrat Verantwortung übernimmt. «Es sollen Gelder gesprochen werden, um die finanzielle Lage zu entlasten, damit die Pflegequalität in den St. Galler Spitäler gehalten werden kann», fordert Nicole Rüegg. Schliesslich habe sich die Bevölkerung mit der Annahme der Pflegeinitiative deutlich für eine kompetente pflegerische Versorgung ausgesprochen. «Zum jetzigen Zeitpunkt in der Pflege zu sparen, wird uns teuer zu stehen kommen», so Rüegg.
  • spital
  • pflegefachpersonal
  • KSSG
  • St. galler spitalverbund
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie

Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.

image

SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden

Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.

image

Wie relevant ist das GZO-Spital? Das soll das Gericht klären.

Das Spital in Wetzikon zieht die Kantonsregierung vors Verwaltungsgericht – und will belegen, dass es unverzichtbar ist.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Olten: Neuer Kardiologie-Leiter

Zugleich wird Dominik Zumstein auch stellvertretender Chefarzt.

image

Bürgerspital Solothurn: Gerichtliche Einigung mit Direktorin

Die Kündigung war für Karin Bögli nicht nachvollziehbar. Nun einigte sie sich mit der SoH auf eine einvernehmliche Auflösung des Arbeitsverhältnisses.

image

Das sind die Top-Medizin-Unis der Welt

Im «QS World University Ranking» schneidet die ETH als beste Schweizer Medizin- und Life-Sciences-Hochschule ab. In der Zahnmedizin landen gleich zwei Schweizer Unis in den Top Ten.