Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.
, 9. April 2024 um 06:56
Operativ schliesst das Universitätsspital Zürich das Geschäftsjahr 2023 mit einem Verlust von 49 Millionen Franken ab. Die Einnahmen (Betriebsertrag) erhöhten sich um 4,4 Prozent auf 1,6 Milliarden Franken, während die Kosten um um 5,9 Prozent zunahmen.
Im Geschäftsjahr 2022 hatte das USZ einen Verlust von 22 Millionen Franken ausgewiesen.
Die Ebitda-Marge lag damit auch hier deutlich unter den angestrebten 10 Prozent – sie erreichte 2.0 Prozent.
Für den Verlust verantwortlich macht die Spitalleitung unter anderem den Mangel an Fachkräften. Dieser führte zu Bettensperrungen vor allem im ersten Halbjahr, was wiederum die Umsätze verringerte.
Auf der anderen Seite stieg der Personalaufwand im Berichtsjahr insgesamt um 62 Millionen Franken (+6.8 Prozent). Rund die Hälfte davon ist auf die mit dem Teuerungsausgleich verbundenen Lohnerhöhungen von 3 Prozent (30 Millionen) sowie Lohnmassnahmen bei den Assistenzärzten, Pflege- und MTTB-Berufen (+ 6.7 Millionen Franken) zurückzuführen.
Obendrein erhöhte die allgemeine Teuerung auch den medizinischen und nicht-medizinischen Aufwand. Das USZ werde das Thema der «systematischen Unterfinanzierung» in die Verhandlungen mit den Versicherern einbringen, so die Mitteilung.
Die Anzahl stationärer Austritte stiegen am USZ um 0,7 Prozent auf 39‘153. Die durchschnittliche Verweildauer sank gegenüber dem Vorjahr um fast einen halben Tag auf 6.0 Tage (2022: 6.4 Tage). Dies trotz einer nach wie vor steigenden Anzahl an schweren Krankheitsfällen, die am USZ betreut werden (Anstieg des Case-Mix-Index um 0.1 Prozent auf 1.675 Punkte).
Auch der Aufwärtstrend der Behandlungen im ambulanten Bereich hielt weiter an. Die Taxpunkte nahmen um 3.2 Prozent zu, was insbesondere auch auf die höhere Auslastung am USZ-Flughafen zurückgeführt wird. Im Circle behandelt das USZ durchschnittlich rund 1‘000 ambulante Patientinnen und Patienten pro Tag.
Der Kostendeckungsgrad lag im Berichtsjahr bei durchschnittlich 95.4 Prozent (Vorjahr: 96.5 Prozent), die grösstenteils nicht kostendeckenden Tarife bei den ambulanten Leistungen belasteten das wirtschaftliche Ergebnis.
Kommentar von André Zemp, Präsident des USZ-Spitalrats, zum Geschäftsjahr 2023 | Dauer: 2 Minuten.