Massenentlassung bei Hirslanden «nicht vermeidbar»

Statt 80 Angestellten erhalten im Corporate Office in Zürich nur 56 eine Kündigung.

, 27. März 2024 um 09:47
image
Die Büros des Corporate Office von Hirslanden in Zürich. | zvg
Was Hirslanden bereits angekündigt hat, wird nun wahrgemacht: Es gibt viele Entlassungen in den Büros in Opfikon bei Zürich. «Die angekündigte Massenentlassung lässt sich trotz der zahlreichen Konsultationsvorschläge bedauerlicherweise nicht vermeiden», schreibt Hirslanden in einer Mitteilung. Immerhin seien aber weniger Angestellte davon betroffen.
Anfang März informierte die Konzernleitung, dass sie bis zu 120 Büro-Stellen in Opfikon streichen will. Damals war die Rede von 80 Entlassungen.

765 Stellen insgesamt

In einem Konsultationsverfahren konnten die Angestellten Vorschläge dazu einreichen, wie Kündigungen vermieden werden können.
Die ursprünglich erwogenen 80 Kündigungen hat Hirslanden nun auf 56 reduziert. Ein Sozialplan sei in Erarbeitung. Im Corporate Office gibt es derzeit 765 Stellen.
Dürfen wir Sie 2 x wöchentlich informieren, was in der Gesundheitsbranche läuft? ➡️ Abonnieren Sie unseren Newsletter.
«Die immensen Herausforderungen im Gesundheitswesen gefährden in der Schweiz immer stärker die hochstehende Gesundheitsversorgung»: Mit diesem Eingangs-Satz hatte das Hirslanden-Management Anfang März neue Kostenkürzungen angekündigt. Man plane einen Personal-Abbau bei den administrativen, nicht-patientennahen Funktionen.
Im Hintergrund steht jene Erklärung, die in der laufenden Spitalkrise von vielen Häusern vorgebracht wird: Auf der einen Seite verspüren die Kliniken einen starken Kostendruck – beispielsweise wegen des Personalmangels, wegen notwendiger Bau-Investitionen oder bei den Energiepreisen. Und auf der anderen Seite stagnieren die Tarife.
«Hirslanden arbeitet seit Jahren an der Effizienz, doch angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen genügen die bisherigen Massnahmen nicht mehr», so jetzt die Erklärung: «Es braucht zusätzliche Schritte, um die Kostenbasis zu senken.»
Insgesamt beschäftigt Hirslanden rund 10'500 Personen, davon knapp 3'500 Ärzte (inklusive Belegärzte).
  • spital
  • hirslanden
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

image

Spital Lachen bricht Neubau-Projekt ab

Nun soll saniert statt neu gebaut werden – aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Flexibilität.

image

Spitalzentrum Biel: Sehr rote Zahlen wegen Sonderabschreiber

Andererseits war 2023 ein Wachstumsjahr für die SZB-Gruppe, es gab einen Rekordwert bei den Patientenzahlen. Und die dynamische Entwicklung setze sich 2024 fort.

Vom gleichen Autor

image

Pharmasuisse führt mit der FMH das E-Rezept ein

Den Schweizer Apotheken ist es ernst mit dem elektronischen Rezept. Sie beteiligen sich am Digitalnetz HIN, das der FMH gehört.

image

FMH, Pflegeheime, Spitex und Curafutura wollen Efas

Selten sind sich Ärzte, Spitäler und Kassen so einig: Sie wollen ambulante und stationäre Leistungen einheitlich finanziert haben.

image

Deutschland führt Lungen-Check für Raucher ein

Was Lungenärzte in der Schweiz bisher vergeblich fordern, kommt nun in Deutschland: Eine Lungenuntersuchung für Risikopersonen.