Gesundheitskommunikation: Kurzfilm der HSG gewinnt Gold

Ein Kurzfilm von HSG-Professor Tobias Kowatsch wird am «World Media Festival 2023» ausgezeichnet. «Healthification» setzt auf Unterhaltung als Präventionsmittel.

, 24. August 2023 um 13:56
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Spielerisch gesund: HSG-Kurzfilm «Healthification» mit Gold ausgezeichnet. | Screenshot
Die Vermittlung von Gesundheitsinformationen sollte so spannend sein wie die neueste Netflix-Serie - davon ist Tobias Kowatsch, Professor für «Digital Health Interventions» an der Universität St. Gallen (HSG), überzeugt.
Denn oft, so Kowatsch, vernachlässigen wir die Gesundheit aus Bequemlichkeit oder Desinteresse. Anders bei den Lieblingsserien auf Netflix und Co. Episode für Episode fiebert man mit den Helden mit, sagt der Professor für Informationsmanagement.

In die Komfortzone der Menschen bringen

Deshalb müsse die digitale Vermittlung von Gesundheitsinformationen so unterhaltsam wie Netflix sein. Geschichten seien dabei der effektivste Weg, um Menschen langfristig zur Gesundheitsförderung zu motivieren. Digitale Coaches und Chatbots könnten interessante Charaktere sein, mit denen sich die Menschen identifizieren können. Diese Tools sollten auch Gesundheitsexperten, Familienmitglieder und Freunde der Betroffenen einbeziehen.
Das Ziel der sogenannten «Healthification»-Methode sei es, Gesundheitsmassnahmen in die Komfortzone der Menschen zu bringen. Der Kurzfilm «Healthification» (unten) zeigt dabei, wie digitale Gesundheitsmassnahmen nicht nur unterhalten, sondern auch zu einem gesunden Lebensstil motivieren können, der chronischen Krankheiten vorbeugt.

Thema ist relevant

Für den Storytelling-Ansatz ihres Kurzfilms wurden Kowatsch und die Hamburger Agentur Zense kürzlich mit dem Gold Award des «World Media Festivals 2023» ausgezeichnet. Das Festival würdigt seit über 20 Jahren Medienexzellenz in den Bereichen Information, Bildung und Unterhaltung.
Das Thema ist nicht nur relevant, sondern auch hochaktuell. 70 Prozent aller Todesursachen sind auf nicht übertragbare Krankheiten zurückzuführen. Dazu gehören Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Alzheimer, chronische Rückenschmerzen sowie psychische und neurologische Störungen. Häufig sind ungesunde Lebensgewohnheiten, die chronisch werden können, die Ursache.

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