Freiburger Spital baut rund 90 Stellen ab

Für 2025 erwartet die Kantonsspital-Gruppe HFR erneut ein Defizit von rund 30 Millionen Franken.

, 31. Januar 2025 um 13:40
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Mehr Geriatrie, weniger Innere Medizin: HFR-Spital Riaz  |  Bild: PD
Für das Jahr 2023 budgetierte die Freiburger Kantonsspital-Gruppe HFR ein Defizit von knapp 28 Millionen Franken; es wurden dann 36 Millionen.
Für 2024 rechnete der Verwaltungsrat mit einem Verlust von knapp 30 Millionen Franken; die Zahlen liegen hier noch nicht vor.
Und jetzt, für 2025, budgetiert das HFR erneut ein Minus 29,8 Millionen Franken. Doch auch nach deutlichen Effizienz- und Sparmassnahmen seien weitere Reorganisationen nötig, um diesen Wert zu erreichen, teilt die Spitalleitung mit. Damit verbunden ist der Abbau von 90 Stellen (FTE).
Am meisten betroffen ist diesmal der Standort Riaz. Dort sollen nun einerseits die Akutgeriatrie und die geriatrische Rehabilitation ausgebaut werden – während andererseits die Innere Medizin an das HFR-Kantonsspital in Freiburg verlegt wird.
Im Hintergrund steht der strategische Plan, bis 2027 eine ausgeglichene Rechnung zu erreichen. Dieser Plan schien bereits letztes Jahr stark gefährdet. In der Folge wurde im Herbst 2024 ein neues Sparprogramm aufgegleist. Eine der Massnahmen dabei: Nächsten Sommer wird die Innere Medizin vom Standort Meyriez-Murten wegziehen und nur noch in Tafers betrieben – dort dafür mit fünf Betten mehr.

Karenzfrist für Stellenbesetzungen

Alle Massnahmen sollen nun spätestens 2026 voll zum Tragen kommen: Dann sollte das Defizit noch rund 20 Millionen Franken betragen.
Zu den Optimierungen gehört unter anderem, dass vor jeder Neubesetzung einer Stelle wegen eines Abgangs oder einer längeren Abwesenheit systematisch eine dreimonatige Karenzfrist gilt (mit Ausnahme von Härtefällen und in Übereinstimmung mit den Sicherheitsstandards).
Der geplante Abbau von 90 Vollzeitstellen soll primär durch Reorganisationen und natürliche Abgänge erfolgen. Am Ende, so der Plan, wird der gesamte Personalbestand 2796 Stellen umfassen (Vertretungen ausgenommen). Dies entspricht in etwa den Zahlen des Jahres 2023 (2787 VZÄ).
Allerdings sieht Budget 2025 auch die Schaffung gewisser Stellen vor, welche für die Projekte zur Weiterentwicklung von Leistungen unerlässlich sind.
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