Fallpauschalen: Höchstes Gericht gibt Kanton recht

Die vom Glarner Regierungsrat festgelegte Fallpauschale für stationäre akutsomatische Behandlungen im Kantonsspital Glarus ist rechtens.

, 2. September 2022 um 07:08
image
Mehrere Krankenversicherer haben gegen den Entscheid des Regierungsrates Beschwerde eingereicht. | Symbolbild Pexels (Anna Shvets)
Der Glarner Regierungsrat musste vor drei Jahren die Fallpauschale von 9'925 Franken für stationäre akutsomatische Behandlungen im Kantonsspital Glarus festlegen. Denn die Krankenversicherer und das Kantonsspital Glarus (KSGL) hatten sich in ihren Verhandlungen wieder einmal nicht einigen können. Die Regierung legte den Tarif nach Anhörung der Parteien und des Preisüberwachers fest, gestützt auf Betriebsvergleiche nach den Vorgaben der Schweizerischen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK).
Dagegen reichten insgesamt 46 Krankenkassen Beschwerde eingereicht. Vier von der CSS-Krankenversicherung vertretenen Kassen verlangten eine Baserate von maximal 9'595 Franken. Die von Tarifsuisse repräsentierten Versicherer forderten einen Betrag von 9'485 Franken.

Kantonsspital kann Geld rückwirkend einforden

Das Bundesverwaltungsgericht weist die Beschwerden nun ab, wie der Kanton mitteilt. Die vom Regierungsrat festgelegte unbefristete Fallpauschale ist damit rechtens. Der ab dem 1. Januar 2019 geltende Betrag liegt gemäss Bundesverwaltungsgericht innerhalb des Ermessensspielraums der Regierung.
Das KSGL, das von der Rechtsanwältin Eva Druey Just vertreten wird, ist damit berechtigt, für Austritte ab dem 1. Januar 2019 rückwirkend die Differenz zwischen den festgesetzten Basisfallpreisen von 9'750 beziehungsweise 9'717 Franken und dem Tarif von 9'925 Franken einzufordern.
Urteile:
  • C-5086/2019
  • C-5102/2019

  • spital
  • glarus
  • kantonsspital glarus
  • fallpauschalen
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie

Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.

image

SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden

Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.

image

Wie relevant ist das GZO-Spital? Das soll das Gericht klären.

Das Spital in Wetzikon zieht die Kantonsregierung vors Verwaltungsgericht – und will belegen, dass es unverzichtbar ist.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.