Thurmed Gruppe erzielt ein beeindruckendes Ergebnis

Die Thurgauer Spitalgruppe schliesst das vergangene Geschäftsjahr mit einem Gewinn von knapp 23 Millionen Franken und einer Ebitdar-Marge von über 11 Prozent ab.

, 16. Mai 2023 um 07:06
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Die Thurmed Gruppe meldet solide Finanzzahlen. | zvg
Im Jahr 2022 verzeichneten die meisten Schweizer Spitäler erhebliche Verluste, während die Thurmed Gruppe wirtschaftlich sehr erfolgreich war. Sie behandelte so viele Patientinnen und Patienten wie noch nie zuvor und erreichte alle Ziele des Eigentümers, des Kantons Thurgau.
Die Spitalgruppe blieb zudem praktisch ausnahmslos «aufnahmefähig» und musste keine Aufnahmestopps verhängen. Darüber hinaus wurden über 150 neue Vollzeitstellen geschaffen und konnten auch besetzt werden.
Obwohl der Umsatz stieg, nahmen der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Mietkosten (Ebitdar) sowie der Gewinn ab. Dies ist auf gestiegene Durchschnittslöhne und steigende Sachkosten, insbesondere für Energie, zurückzuführen.

Kennzahlen im Vergleich
2022
2021
plus/minus
Fälle ambulant
206 529
184 780
11,7 %
Fälle stationär
34 715
33 214
4,5 %
CMI
0.960
0.982
–2,24 %
Betriebsertrag
722,7 Mio. Fr.
683,7 Mio. Fr.
5,7 %
Personalaufwand
426,6 Mio. Fr.
396,9 Mio. Fr.
7,5 %
Gewinn
22,6 Mio. Fr.
30,9 Mio. Fr.
–26,9 %
Ebitdar-Marge
11,3 %
12,2 %
Vollzeitstellen (Durchschnitt)
3 698
3 546
4,2 %

Inflation und Löhne werden Ergebnis beeinflussen

Laut dem Geschäftsbericht können solche Ergebnisse in Zukunft nur erzielt werden, wenn die Tarife angepasst werden. Die Spitalgruppe gibt zudem an, dass die stark steigenden Personalkosten das Ergebnis in Zukunft erheblich beeinträchtigen werden. Die Inflation, die durchschnittliche Lohnerhöhung von 3,5 Prozent ab 2023 und die zusätzlich geschaffenen Stellen werden sich zukünftig negativ auf die Kosten auswirken.
  • Geschäftsbericht 2022

  • spital
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