Für die Mitarbeitenden des Kantonsspitals Glarus ist es eine Hiobsbotschaft kurz vor Weihnachten. Denn das Spital sieht sich – wie jüngst das Kantonsspital St.Gallen – zu einschneidenden Sparmassnahmen gezwungen, um ein erwartetes Finanzloch von 13 Millionen Franken zu stopfen.
Stephanie Hackethal. | zvg
Hauptgründe für das erwartete Defizit sind der Wegfall von Sondereinnahmen durch Covid, weniger stationäre Patienten,
Lohnerhöhungen sowie die Teuerung.
Das Management prüft nun Massnahmen wie Investitionsstopp, Kapazitätsabbau und verstärkte Kooperationen im Gesundheitswesen.
Auch Entlassungen seien unvermeidlich, da die normale Fluktuation nicht ausreiche, so der Ausblick von Hackethal, der das Personal auf harte Zeiten einstimmt.
Details zu den betroffenen Abteilungen und zum Umfang der Entlassungen stehen noch aus. Entscheidend wird die Verwaltungsratssitzung vom 14. Dezember, wo das Budget beraten wird. Die Mitarbeitenden werden spätestens am 19. Dezember über die aktuelle Situation informiert – kurz vor Weihnachten.
Inflationsdruck allenorten
Das KSGL beschäftigt knapp 700 Personen. Im vorletzten Jahr hatte es die Personalkosten um 1,85 Millionen Franken erhöht, im laufenden Jahr musste – auch angesichts des Fachkräftemangels – eine weitere Lohnsteigerung von 1,5 Millionen zugestanden werden. Insgesamt stieg die Lohnsumme um 7,7 Prozent: Bei der Pflege betrug die Erhöhung 14 Prozent der Lohnsumme, bei der Nicht-Pflege 3,8 Prozent.
Daher kündigte die
Spitalleitung bereits im Frühjahr 2023 an, dass man für zwei Jahre mit negativen Jahresabschlüssen rechne. Ohne die Lohn-Massnahmen wäre jedoch der prognostizierte Schaden «noch weit grösser», so die Mitteilung damals.