KSGL streicht 36 Vollzeitstellen

Das Kantonsspital Glarus muss sparen: Es entlässt Angestellte, reduziert Betten und zahlt keinen Teuerungsausgleich.

, 20. Dezember 2023 um 07:50
image
Vor drei Wochen kündigte das Kantonsspital Glarus (KSGL) bereits einschneidende Sparmassnahmen an. Nun sind sie da: Der Personalbestand wird um 36 Stellen gekürzt. Die Bettenzahl wird reduziert. Und fürs Personal gibt es keinen Teuerungsausgleich.
Der «sorgfältig aufgegleiste Massnahmenplan» sei «in enger Absprache mit dem Kanton etabliert» worden, teilt das Spital mit. Der kantonale Gesundheitsdirektor Benjamin Mühlemann (FDP) hatte zuvor schon angekündigt, dass das Spital kleiner werden müsse unter anderem, weil die Zahl der stationären Fälle deutlich rückläufig war.
Auf der Gegenseite stehen die hohen Personalkosten: Sie betragen heute knapp 68 Prozent des gesamten Umsatzes. Glarus will die Kosten auf das schweizerische Mittel von gegenwärtig 64,5 Prozent angleichen.

20 Entlassungen

Das bedeutet: Das Spital streicht seine 493 Vollzeitstellen auf 457 zusammen. Für 20 Angestellte bedeutet das eine Kündigung.
Schon in zwei Jahren will das Spital damit seine Lage massiv verbessern. Für das Jahr 2024 ist zwar noch ein Defizit von 2,34 Millionen Franken budgetiert. Doch 2025 will das Spital keine roten Zahlen mehr schreiben.
Schon seit einem halben Jahr hat das Spital eine «flexiblere Bettenstrategie». Das heisst, dass teilweise Betten reduziert werden. Zu Spitzenzeiten will Glarus Patienten auch in andere Spitäler verlegen.

Kein Teuerungsausgleich

An den bereits angekündigten Lohnerhöhungen für einen Teil der Angestellten in der Hotellerie will das Spital festhalten. Auch die geplanten rund 790'000 Franken für Zusatzausbildungen in der Grundpflege, für Nachdiplomstudiengänge und für die neue MPA-Ausbildung sind nicht gefährdet.
Aber für das übrige Personal gibt es keinen automatischen Teuerungsausgleich. Lohnerhöhungen und Zulagen gibt es erst mittelfristig, wenn das Kantonsspital wieder finanziell konsolidiert ist.
  • spital
  • kantonsspital Glarus
  • Finanzierung
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Kantonsspital Baden: Petition für Teuerungsausgleich

Gute ein Drittel des Personals unterschrieb die Forderung nach Nachbesserungen in der Lohnrunde.

image

Insel Gruppe: Christian Leumann bleibt bis Ende 2025

Die Suche nach einem neuen CEO stockt. Interims-Direktor Leumann will dazu beitragen, dass kein Zeitdruck entsteht.

image

Nachhaltiger Neubau in Arlesheim: Fast alles aus Holz

Der Neubau der Klinik Arlesheim setzt auf nachhaltigen Holzbau. Mit modernster Architektur und ökologischen Materialien entsteht ein einzigartiges Gebäude, das Gesundheit und Umwelt vereint. Ein Projekt, das für die Zukunft der medizinischen Versorgung steht.

image

Spital Wallis: 30 zusätzliche Stellen für die Pflege

Der Kanton bewilligt 6,6 Millionen Franken, mit denen nächstes Jahr die Arbeitsbedingungen im Spital Wallis verbessert werden können.

image

Zürich: Kein Teuerungsausgleich in den kantonalen Spitälern

Seit 2023 wuchsen die Lohnsummen bei KSW, PUK, IPW und USZ deutlich schwächer als in der übrigen Kantonsverwaltung.

image

Hoch Health Ostschweiz: Die Geschäftsleitung steht

Neben Simon Wildermuth im Amt des CEO übernehmen weitere Geschäftsleitungsmitglieder Interims-Funktionen.

Vom gleichen Autor

image

«Hausarzt ist kein Beruf, den man subventionieren muss»

Ein Arzt macht vor, wie eine Berggemeinde zu medizinischer Versorgung kommt. Und er kritisiert Kollegen, die einfach ihre Praxis schliessen.

image

Pflegefachleute verschreiben so sachkundig wie Ärzte

Das dürfte das Pflegepersonal freuen: Es stellt laut einer US-Studie genauso kompetent Arzneimittel-Rezepte aus wie Ärzte.

image

Temporär-Arbeit in der Pflege: Ein Angebot mit Haken

Es gibt gute Gründe für Pflegefachleute, sich nur noch temporär anstellen zu lassen. Aber es gibt auch ein paar gute Argumente dagegen.