Vor drei Wochen kündigte das Kantonsspital Glarus (KSGL) bereits
einschneidende Sparmassnahmen an. Nun sind sie da: Der Personalbestand wird um 36 Stellen gekürzt. Die Bettenzahl wird reduziert. Und fürs Personal gibt es keinen Teuerungsausgleich.
Der «sorgfältig aufgegleiste Massnahmenplan» sei «in enger Absprache mit dem Kanton etabliert» worden, teilt das Spital mit. Der kantonale Gesundheitsdirektor Benjamin Mühlemann (FDP) hatte zuvor schon angekündigt, dass das Spital
kleiner werden müsse – unter anderem, weil die Zahl der stationären Fälle deutlich rückläufig war.
Auf der Gegenseite stehen die hohen Personalkosten: Sie betragen heute knapp 68 Prozent des gesamten Umsatzes. Glarus will die Kosten auf das schweizerische Mittel von gegenwärtig 64,5 Prozent angleichen.
20 Entlassungen
Das bedeutet: Das Spital streicht seine 493 Vollzeitstellen auf 457 zusammen. Für 20 Angestellte bedeutet das eine Kündigung.
Schon in zwei Jahren will das Spital damit seine Lage massiv verbessern. Für das Jahr 2024 ist zwar noch ein Defizit von 2,34 Millionen Franken budgetiert. Doch 2025 will das Spital keine roten Zahlen mehr schreiben.
Schon seit einem halben Jahr hat das Spital eine «flexiblere Bettenstrategie». Das heisst, dass teilweise Betten reduziert werden. Zu Spitzenzeiten will Glarus Patienten auch in andere Spitäler verlegen.
Kein Teuerungsausgleich
An den bereits angekündigten Lohnerhöhungen für einen Teil der Angestellten in der Hotellerie will das Spital festhalten. Auch die geplanten rund 790'000 Franken für Zusatzausbildungen in der Grundpflege, für Nachdiplomstudiengänge und für die neue MPA-Ausbildung sind nicht gefährdet.
Aber für das übrige Personal gibt es keinen automatischen Teuerungsausgleich. Lohnerhöhungen und Zulagen gibt es erst mittelfristig, wenn das Kantonsspital wieder finanziell konsolidiert ist.