Im einstigen Paracelsus-Spital in Richterswil hat sich ein Schuldenberg von 80 Millionen Franken angehäuft. Die 200 Angestellten warten drei Jahre nach der Schliessung immer noch auf ihre Löhne, wie die
«Zürichsee-Zeitung» meldet; sie beruft sich dabei auf ehemalige Mitarbeitende und auf Angaben des Konkursamts Wädenswil.
Keine Überstunden
Nun sollen diese voraussichtlich noch diesen Monat ausbezahlt werden. Dafür sind 900’000 Franken vorgesehen. Allerdings erhalten nicht alle Angestellten den vollen Betrag, den sie zugute hätten.
So erklärte eine Hebamme gegenüber der Zeitung, dass sie Hunderte Überstunden geleistet habe, für die ihr das Spital über 20’000 Franken schulde. In einem Konkurs kommen die Entschädigungen für Überstunden aber erst am Schluss der Forderungen.
Wie weiter mit dem Gebäude?
Die grösste Gläubigerin des Spitals ist die Senio-Residenz. Sie ist die Eigentümerin der Gebäude und hatte mit dem Paracelsus-Spital einen Mietvertrag bis 2039. Bei der Schliessung war die Rede von zwei Millionen Franken Jahresmiete.
Mittlerweile betreibt der Kanton Zürich im ehemaligen Spital ein Durchgangszentrum für Geflohene aus der Ukraine. Ende Jahr braucht die Senio-Residenz aber einen neuen Mieter. Sie plant langfristig ein Gesundheitszentrum.
Patientenakten waren verschollen
Das Paracelsus-Spital kombinierte Schul- und Komplementärmedizin und beschäftigte rund 200 Personen. Nach der Schliessung geriet das Spital schon einmal in die Schlagzeilen: Im konkursiten Spital waren die Patientenakten unauffindbar.
Viele ehemalige Patienten mussten darauf warten, endlich ihr Dossier zu erhalten.
Medinside berichtete darüber.