Im konkursiten Spital sind Patientenakten unauffindbar

Der Konkurs des Paracelsus-Spitals in Richterswil hat unangenehme Folgen: Viele ehemalige Patienten warten darauf, endlich ihr Dossier zu erhalten.

, 21. April 2021 um 07:56
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Letzten November ging das Paracelsus-Spital im zürcherischen Richterswil Konkurs und beendete seinen Betrieb. Nun bringt die Spital-Pleite ehemalige Patienten in Schwierigkeiten, wie die Sendung «Kassensturz» berichtete.

Wohl nicht für immer verschwunden

Von den 20 000 Patientendossiers, die das Spital angelegt hatte, sind viele derzeit nicht auffindbar. Sie seien vermutlich nicht für immer verschwunden, sagte der Konkursverwalter Jürg Girschweiler gegenüber SRF. Sie seien bloss schwierig aufzufinden. Er ist zuversichtlich, dass alle Akten dereinst wieder zugänglich sein werden.
Er räumte ein, dass der Spitalkonkurs schwieriger ist, als er ursprünglich erwartet hatte. Der Aufwand sei beträchtlich, weil zusätzlich zur Verwertung der Konkursmasse auch Tausende von Patientenakten verwaltet werden müssten.

NSN Medical wollte nichts sagen

Die Schweizerische Patientenorganisation SPO kritisiert heftig, dass die ehemaligen Patienten ihre Spitalakten nicht erhalten. Gegenüber SRF sagte SPO-Geschäftsführerin Susanne Gedamke, dass es für einige Patienten sogar lebenswichtig sein könne, dass sie für die Weiterbehandlung ihre Akten sofort erhielten.
Die Besitzerin des Spitals wollte gegenüber dem «Kassensturz» keine Auskunft über den Verbleib der Dossiers geben. Seit 2017 gehörte das Paracselsus-Spital dem Medizin-Unternehmen NSN Medical. Deren Chef ist noch bis Ende dieses Monats Jürgen Robe. Er gibt nun allerdings nach 20 Jahren die Leitung ab. Neu übernimmt Jennifer van Düren den Posten, wie Medinside hier berichtete.
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