SP Solothurn fordert kantonales Monitoring gegen Gewalt

Übergriffe auf Pflegepersonal sollen systematisch erfasst werden. Die SP Solothurn fordert dafür Meldestellen und ein kantonales Monitoring.

, 15. September 2025 um 13:18
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Das Kantonsspital Aarau verfügt über einen 24-Stunden-Sicherheitsdienst, zwei Mitarbeitende sind stets vor Ort. Im Durchschnitt müssen sie zweimal täglich eingreifen. Bild: Screenshot/SRF
Beleidigungen, Drohungen und körperliche Angriffe - seit 2021 haben sich die polizeilich erfassten Gewaltdelikte an Schweizer Spitälern verdoppelt, und auch im Kanton Solothurn nehmen die Vorfälle zu.
Die SP Solothurn verlangt deshalb ein kantonales Monitoring: Gewalt in Spitälern, Alters- und Pflegeheimen sowie bei der Spitex soll via Meldestellen systematisch erfasst werden. «Wenn Pflegefachpersonen im Berufsalltag verbal oder sogar körperlich angegangen werden, ist klar: Es ist höchste Zeit, dass wir genauer hinschauen», sagt SP-Co-Präsidentin Angela Petiti gegenüber der «Solothurner Zeitung».
Geprüft werden sollen zudem Schutzmassnahmen wie Sicherheitsschulungen, Notfallknöpfe, Deeskalationsteams oder mehr Sicherheitspersonal.
Auch national ist das Thema angekommen: Die Solothurner SP-Nationalrätin und Pflegefachfrau Farah Rumy fordert vom Bundesrat besseren Schutz für das Gesundheitspersonal. «Am Schutz darf nicht gespart werden – sonst verschärft sich das Problem weiter», so Rumy gegenüber der Solothurner Zeitung.

Mehr zum Thema:
  • «Das Spital wird als rechtsfreier Raum wahrgenommen»
Gewalttätige Patienten und Angehörige belasten das Gesundheitspersonal – doch Konsequenzen haben sie kaum zu fürchten. Das muss ändern, sagt Pflegefachmann und Aggressions-Trainer Stefan Reinhardt.
Eine Umfrage von Medinside zeigt: Verbale und körperliche Gewalt in Spitälern nimmt weiter zu. Zahlen werden jedoch kaum erfasst.
Die Spitäler verspüren mehr Gewaltbereitschaft bei Patienten. Adrian Kaegi, ehemaliger Staatsanwalt für Gewaltkriminalität und Ärztefälle, über die Hintergründe.

  • Gewalt
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