Für Apotheken wird der Verkauf von Medikamenten der Kategorie B einfacher

Die Apotheken sollen nicht unter der Umteilung der Arzneimittel-Kategorien leiden. Der Bundesrat erleichtert ihnen deshalb die obligatorische Dokumentation.

, 19. November 2025 um 10:45
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Symbolbild: Christiann Koepke/Unsplash
Der Bundesrat vereinfacht die Vorschriften für Apotheken bei der Abgabe von Medikamenten der Kategorie B. Vor sechs Jahren gab es eine einschneidende Änderung bei den Arzneimittelkategorien: Die Kategorie C, die eine Fachberatung vorsah, wurde aufgehoben und die Medikamente auf die Kategorien D – mit einfacher Fachberatung – und B aufgeteilt.
Für Medikamente der Kategorie B ist an sich eine ärztliche Verschreibung nötig. Apothekerinnen und Apotheker dürfen die umgeteilten Arzneimittel aber seit 2019 ohne Arztkonsultation abgeben, wenn sie direkten Kontakt mit der betroffenen Person haben und die Abgabe dokumentieren.
Diese obligatorische Dokumentation erleichert der Bundesrat nun, indem er die Mindestanforderungen regelt und bei den Apotheken für Klarheit sorgt. Diese Anpassung sei eine Massnahme zur Eindämmung der Mehrkosten, die wegen der Listenumteilung von bisher frei verkäuflichen Arzneimitteln der Liste C in die Liste B entstanden sind, teilt der Bundesrat mit.

Kein Geld mehr für Kinder-Dosierungsdatenbank

Gleichzeit hat der Bundesrat seine Unterstützung für die Datenbank für Off-Label-Arzneimitteldosierungen für Kinder engültig gestrichen. Das Ende der Finanzierung hat das Bundesamt für Gesunhdeit bereits Ende Februar 2025 im Zuge der von Bundesrat und Parlament beschlossenen Sparmassnahmen gefällt.
Die Datenbank wird seit 2018 vom Verein Swiss-Ped-Dose betrieben. Sie hilft Ärztinnen und Ärzten bei der Verschreibung von Arzneimitteln für Kinder sowie Apothekerinnen und Apothekern bei der Kontrolle der Dosierung.
Der Bundesrat findet, im In- und Ausland stünden alternative Datenbanken zur Verfügung. Ausserdem setzt er auf private Anbieter in der Schweiz. Pedeus, eine Tochterfirma des Universitäts-Kinderspitals Zürich, hat bereits angeboten, in die Bresche springen. Sie hat eine eigene Dosierungs-Software namens Pededose.

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