Solothurner Spitäler: Bericht zu CEO-Lohn bleibt vorerst geheim

Noch ist unklar, ob Zusatzzahlungen an den Ex-Chef der Solothurner Spitäler rechtens waren. Der Bericht dazu ist da - aber nicht öffentlich.

, 2. Oktober 2024 um 06:14
image
Vorerst sind die Resultate der Untersuchung zum Cheflohn in den Solothurner Spitälern noch geheim. | Unsplash
Die Solothurner Regierung will derzeit noch nichts sagen zu den umstrittenen Zahlungen an den ehemaligen CEO der Solothurner Spitäler, Martin Häusermann.
Im Sommer hatte die Regierung den Spitälern den Auftrag erteilt, mit einem unabhängigen Expertenbericht zu klären, was für Abgangsentschädigungen sie ihren Kaderleuten entrichtet hatten.
Wie die «Solothurner Zeitung» schreibt, sei der Bericht fristgerecht eingegangen. Aber es sei unklar, wann welche Informationen veröffentlicht würden.

Möglicherweise Privatsphäre betroffen

Der Chef des Gesundheitsamts, Peter Eberhard, sagte gegenüber der Zeitung lediglich, dass der Bericht nun geprüft werde und der Regierungsrat entscheide, welche Informationen in welcher Form veröffentlicht werden dürften. Unter Umständen enthalte der Bericht Passagen, die unter das Persönlichkeitsrecht fallen und damit den Datenschutz betreffen.
Die Antworten zu den wichtigen Fragen sollen «in den nächsten Wochen» vorliegen. Diese Fragen lauteten, ob die Freistellungen und Entlassungen der letzten Jahre rechtmässig und im Einklang mit dem Gesamtarbeitsvertrag erfolgt seien.

Häusermanns Zulagen weckten Empörung

Vor allem auch die Abgangsentschädigungen und die Funktionszulagen des ehemaligen CEO Martin Häusermann wurden geprüft.
Der Ex-Spitalchef erhält trotz Pensionierung immer noch einen Lohn vom Spital. Auch – möglicherweise verdeckte – «Funktionszulagen» weckten die Empörung der Solothurner Politik. Deshalb forderte der Kanntonsrat die Untersuchung der Zahlungen.
  • spital
  • solothurner spitäler
  • soh
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

SoH: Führungswechsel beim Rettungsdienst

Andreas Röthlisberger wird neuer betrieblicher Leiter des Rettungsdienstes der Solothurner Spitäler und damit Nachfolger von Beat Walser.

image

Nuklearmedizin am SoH unter neuer Leitung

Michael Wissmeyer wird Leiter der Nuklearmedizin am Bürgerspital Solothurn. Er folgt auf Marcus Seeman.

image

SoH: Mehr Patienten, mehr Ertrag – aber erneut Verluste

Rekorderträge und steigende Fallzahlen haben 2024 nicht ausgereicht, um die Solothurner Spitäler aus den roten Zahlen zu holen: Sie verzeichnen einen Verlust von 29,4 Millionen Franken.

image

Spital Lachen rückt die Gefässmedizin ins Zentrum

Gefässerkrankungen sind verbreitet und können Menschen jeden Alters betreffen. Unbehandelt können schwerwiegende Komplikationen wie Gefässverschlüsse oder Organschäden folgen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist essenziell – genau hier kommt das Gefässzentrum des Spitals Lachen ins Spiel.

image

Die digitalisierte Patient Journey in der Lindenhofgruppe

Die digitale Patient Journey ist in Schweizer Spitälern etabliert. Sie erleichtert Patient:innen die Planung, Vorbereitung und Begleitung rund um den Spitalaufenthalt und entlastet das medizinische Personal – besonders bei psychisch belastenden Situationen im Vorfeld.

image

Solothurner Spitäler: Kanton zieht die Zügel an

Mit einer neuen Eigentümerstrategie will der Kanton Solothurn seine Spitäler wirtschaftlich stabilisieren. Im Zentrum stehen Ambulantisierung, Spezialisierung und Kooperationen.

Vom gleichen Autor

image

Bundesrat soll Bericht über Gewalt gegen Gesundheitspersonal liefern

SP-Nationalrätin Farah Rumy will Vorfälle systematisch erfassen lassen, damit das Personal besser geschützt werden kann.

image

Der häufigste «Käfer» in Heimen: Harnweg-Infekt

Blasenkatether sind die Ursache für die häufigste Infektion in Schweizer Alters- und Pflegeheimen. Der Bund will vorbeugen.

image

Neues Konzept: Wohnzimmer-Betreuung statt Spitalpflege

Die alternden Babyboomer müssten unbedingt zu Hause leben können, findet der Gesundheitsökonom Heinz Locher. Er fordert mehr Betreuung statt Pflege.