Sofortmassnahme: Finanzspritze für Zürcher Kindernotfall

Zur Sicherstellung der kantonsweiten Kindernotfall-Versorgung erhalten die Zürcher Kinderkliniken Gelder im Umfang von vier Millionen Franken.

, 23. Dezember 2022 um 08:43
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Der Kanton Zürich will die Kindernotfallstationen entlasten. | Kinderspital Zürich
Die generell hohe Auslastung der Kindernotfall-Stationen in Kombination mit der starken RSV-Ausbreitung bringt Kinderspitäler in der ganzen Schweiz derzeit zur Überbelastung. Für eine Entlastung ist zusätzliches Personal notwendig. Deshalb erhalten im Kanton Zürich das Kinderspital, das Kantonsspital Winterthur (KSW) und das Stadtspital eine Subvention. Damit soll das benötigte, zusätzliche Personal angestellt werden.
Es sei eine «befristete Sofortmassnahme für 2023», teilt der Kanton mit. Für die kantonsweite Koordination der Betten und des Transports sowie die Personalaufstockung in den Kindernotfall-Stationen werden für das Jahr 2023 insgesamt Gelder im Umfang von vier Millionen Franken gesprochen – zusätzlich zu den bereits bestehenden finanziellen Beiträgen.

30 Prozent mehr Notfälle

Die Spitäler mit Kindernotfall-Stationen verzeichnen schweizweit einen hohen Zulauf: Gegenüber 2021 hat sich die Anzahl Notfälle in den drei Zürcher Spitälern beispielsweise um bis zu 30 Prozent erhöht. Die Gründe dafür sind vielfältig: Unter anderem ist die Nachfrage nach Behandlungen viel grösser als die Anzahl niedergelassener Kinderärztinnen und -ärzten. Dies führt mitunter zu einer Zunahme von Bagatellfällen in den Kinderspitälern.
Das Kinderspital Zürich sowie die Kinderkliniken haben bereits organisatorische Massnahmen zur Entlastung eingeleitet. Dazu gehören eine neu zu schaffende im Kinderspital Zürich anzusiedelnde Koordinationss-Selle. Zudem hat die Gesundheitsdirektion gemeinsam mit den betroffenen Spitälern den Austausch mit den niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzten intensiviert. Das Ziel sei es, dass sämtliche involvierten Akteure den für sie möglichen Beitrag zur Sicherstellung der Versorgung von Kindern leisten.
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