So will das Kantonsspital Graubünden Gewaltopfern helfen

Das Kantonsspital Graubünden in Chur betreibt neu die Sprechstunde «Forensic Nursing». Das Angebot ist das erste dieser Art in der Deutschschweiz.

, 27. Februar 2023 um 15:00
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Das Kantonsspital Graubünden nimmt beim Thema «Forensic Nursing» eine Vorreiterrolle ein. | zvg
Der Kanton Graubünden bietet neu allen Opfern von Übergriffen und Tätlichkeiten eine Sprechstunde «Forensic Nursing» an. Das ambulante Angebot am Kantonsspital Graubünden (KSGR) in Chur ist das erste dieser Art in der Deutschschweiz, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Ähnliche Angebote für Gewaltbetroffene existieren bereits in der Westschweiz.
In der Sprechstunde «Forensic Nursing» werden die Gewaltopfer untersucht und erhalten eine Dokumentation der Verletzungen, die dem Gericht als Beweismittel vorgelegt werden können. Wer Opfer einer Gewalttat wird, hat oft Probleme, dies später zu beweisen – insbesondere im Bereich Häusliche Gewalt. Die Federführung im Kantonsspital liegt bei Marc Bollmann, dem Chefarzt des Instituts für Rechtsmedizin.
Das neue Angebot steht allen Opfern von Gewalt offen, die durch eine Straftat eine unmittelbare Beeinträchtigung der körperlichen, psychischen oder sexuellen Integrität erfahren haben. Eine Anzeige bei der Polizei sei keine Voraussetzung, um es nutzen zu können, heisst es. Bei Bedarf soll das kostenlose, vertrauliche und ambulante Programm auf weitere kantonale Gesundheitseinrichtungen ausgedehnt werden. Das neue Angebot wird vom Kanton über einen vierjährigen Leistungsauftrag finanziert.
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