Der seit 2014 mit Sanktionen belegte russische Oligarch und Vizepräsident der russischen Staatsduma, Alexander Babakow, soll «humanitäre» Bewilligungen für medizinische Untersuchungen in der Schweiz erhalten haben. Dies geht aus einem Datenleck hervor, bei dem die Westschweizer Zeitung «Le Temps» Zugriff auf Daten der ukrainischen Hackergruppe Kyber Sprotyv hatte.
Babakow, der als enger Vertrauter von Wladimir Putin gilt, soll zwischen 2019 und 2021 mindestens fünf Mal nach Zürich gereist sein, obwohl gegen ihn internationale Sanktionen verhängt wurden. Es habe sich um «kardiologische Untersuchungen» gehandelt. Die Aufenthalte hätten zwischen einer Woche und zehn Tagen gedauert.
Klinik im Nobelviertel
Die Behörde bestritt auf Anfrage nicht, dass sie solche humanitären Ausnahmegenehmigungen erteilt, betonte aber, dass dies von Fall zu Fall geschehe. Die Entscheidung, warum Alexander Michailowitsch Babakow Babakow in die Schweiz reisen durfte, bleibt jedoch unklar. Seit 2014 steht er auch auf der «Schwarzen Liste der EU».