Eigentlich müsste Beat Huber frohlocken: In der Region Zürich ist er mit dem Vertragsspital Pyramide am See zuoberst auf dem Podium. Rang eins. Fünf Sterne. So sagt es der Verein Spitalvergleich Schweiz, gestützt auf Daten des
ANQ, der für Qualitätsmessungen in Spitälern zuständig ist.
Medinside berichtete.
Ein Vergleich mit Äpfeln und Birnen
Doch der CEO der
Pyramide am See frohlockt nicht: «Ich halte nichts von Spitalrankings, auch wenn wir den ersten Platz belegen», sagt Beat Huber. Die Spitäler seien unterschiedlich ausgerichtet. Die einen hätten mehr Risikopatienten als andere. Spitalrankings seien ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
«ANQ-Präsident Thomas Straubhaar hat Recht», so Huber weiter, ein Geriatriespital habe nun mal eine grössere Sterblichkeitsrate als Kinderkliniken.
«Vom Publikum gewünschter Massstab»
Was das Pyramide am See für die Region Zürich, ist die
Merian Iselin Klinik in der Region Basel: die Nummer eins. CEO Stephan Fricker freut sich über die gute Bewertung seiner Klinik. Sie honoriere das tägliche Streben nach höchstmöglicher Qualität.
Zudem seien Qualitätsindikatoren ein «vom Publikum gewünschter Massstab», erklärt Fricker. «Spitalvergleiche dienen als einfache Richtwerte bei der Auswahl einer geeigneten Institution». Doch Fricker räumt ein, dass Rankings von Spitalexperten immer auch mit einer kritischen Distanz betrachtet würden. Es sei entscheidend, welche Faktoren mit welcher Gewichtung zur Rangreihe führten.
In den USA sind Rankings passé
Beat Huber verweist schliesslich auf die Erfahrungen aus den USA. Dort gibt es Rankings seit vielen Jahren. Doch sie fänden kaum mehr Beachtung. Die Leute hätten begriffen, dass – zum Beispiel – Rang 57 von 185 Spitälern eigentlich wenig aussagt. Die Menschen gingen wegen ihres Arztes in ein bestimmtes Spital, nicht wegen der Rangliste.